Böhmischer Abend Drei Stunden und vier Zugaben

Simon Albrecht

Es ist jedes Mal eine Freude: Der Böhmische Abend der Blasmusik Kraisdorf in der Frauengrundhalle in Ebern hat Kultstatus – und wurde diesem auch heuer wieder mehr als gerecht.

 
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Vier Zugaben am Schluss nach drei Stunden, ehe die Musikanten die Bühne verlassen dürfen - Gäste, die bei den letzten Liedern begeistert aufstehen und rhythmisch mitklatschen. Was will man mehr? Die Musikanten der Blasmusik Kraisdorf und Dirigent Gerhard Eller jedenfalls waren zufrieden mit ihrem Auftritt beim „Böhmischen Abend“ am Samstag in der Frauengrundhalle in Ebern.

Rund 300 Gäste erlebten ein abwechslungsreiches, musikalisch ansprechendes Programm mit anspruchsvollen Polkas, Walzern und Märschen. Geschickte Rhythmenwechsel, eine gut abgestimmte Dynamik in den Registern, viele Solo- und Duett-Einlagen, dazu ein munteres Wechseln an den Mikrofonen waren der Garant dieses erfolgreichen Abends.

Einmal mehr hatte Elmar Schneidawind sein Alphorn dabei und ließ es gefühlvoll im Saal klingen, abwechselnd und zusammen mit der Kapelle. Etwas vergilbt sind die Noten schon bei den „Rauschenden Birken“ aus den Anfangsjahren der 52 Jahre alten Kapelle – im Übrigen sehr gefühlvoll vorgetragen. Munter ging’s im zweiten Teil weiter mit den „Goldenen Trompeten“ und der „Böhmischen Liebe“, bei dem das Publikum begeistert mitsang.

Mathias Hoffmann erzählte in launigen Worten, wie Corona die einzelnen Musikanten erwischt hatte. Ja, und was ist ein böhmischer Abend ohne die „Polka Nr. 37“? Wie eingangs erwähnt, durften die 30 Musikanten erst nach vier Zugaben und dem obligatorischen „Böhmischen Traum“ die Bühne verlassen.

Vorsitzender Herbert Schönmann ging zu Beginn des Konzerts auf das Generationenverhältnis der Kapelle ein und stellte die Jüngste, Sophia Oppelt (Tenorhorn) mit 16 Jahren, und den Ältesten, Reinhold Schaad mit 86 Jahren vor, der seit 50 Jahren die Lyra spielt. Grußworte sprachen der gastgebende Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD) und der Bürgermeister der Gemeinde Pfarrweisach, Markus Oppelt (CSU); ebenso die beiden neuen Kreisvorsitzenden des Nordbayerischen Musikbundes, 1. Vorsitzender Matthias Sperber, und 2. Vorsitzender Günther Rüpplein. Schönmann hielt es für gut, dass beide Posten „mal aus dem Eberner Raum“ besetzt seien.

Das Frühlingskonzert der Blasmusik Kraisdorf findet am 4. März 2023 ebenfalls in der Frauengrundhalle statt. Diesmal spielen die Kraisdorfer Musikanten mit der Original Altmühltaler Blaskapelle Beilngries aus Oberbayern zusammen auf der Bühne.

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