"Die Situation ist bedauerlich. Sie trifft den Industriestandort Mecklenburg-Vorpommern", sagte Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD). "Das Unternehmen war nicht umzustimmen, obwohl die Energiewende bundesweit Fahrt aufnimmt." Es gebe somit kaum noch Produzenten von Windkraftanlagen in Deutschland. "Wir begleiten Gespräche weiter, wenn es um potenzielle Interessenten für den Standort geht."
An der Börse sieht es nicht gut aus
In der vergangenen Woche hatte Meyer klargemacht, dass die Transfergesellschaft allein von Nordex zu tragen sei. Anders als bei den MV-Werften verlagere Nordex ein intaktes Unternehmen ins Ausland.
Nordex hatte am Dienstag bekanntgegeben, dass wegen Unsicherheiten infolge des Ukraine-Krieges und der andauernden Lieferketten-Probleme in China in diesem Jahr nur noch im besten Fall operativ schwarze Zahlen zu erreichen seien. Eher rechnet das Unternehmen mit einem operativen Verlust. "Wir müssen davon ausgehen, dass uns einige dieser Effekte bis in das kommende Jahr begleiten werden", teilte das Unternehmen von Konzernchef José Luis Blanco am Dienstagabend überraschend nach Börsenschluss in Hamburg mit.
An der Börse verschreckten die Nachrichten die Anleger: Die Nordex-Papiere fielen am Mittwoch im Nebenwerteindex SDax auf das tiefste Niveau seit August 2020. Neben der gekappten Prognose belasteten auch negative Analysten-Stimmen.