Die Sperrung des Zentrums der viertgrößten Stadt Deutschlands mit insgesamt 1,1 Millionen Einwohnern strahlt weit ins Umland aus. Der Hauptbahnhof befindet sich zwar nicht im Evakuierungsbereich, wohl aber die auf ihn zuführende Hohenzollernbrücke, die meistbefahrene deutsche Eisenbahnbrücke. Personenzüge dürfen nach 8 Uhr zunächst weiter über die Brücke fahren, halten aber nicht im Bahnhof Köln Messe/Deutz. Mit Beginn der Entschärfung soll die Hohenzollernbrücke gesperrt werden - dann wird der Hauptbahnhof vorübergehend zum Kopfbahnhof. Auch die Schifffahrt auf dem Rhein muss vorübergehend pausieren. Sogar der Luftraum wird gesperrt.
In NRW werden jährlich 2.000 Bomben gefunden
So wirkt der Zweite Weltkrieg auch nach über 80 Jahren immer noch in den Alltag hinein. In ganz Nordrhein-Westfalen würden pro Jahr 1.500 bis 2.000 Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden, von den großen Kalibern so wie jetzt in Köln etwa 200 pro Jahr, sagte Kai Kulschewski, Dezernent für Kampfmittelbeseitigung bei der Bezirksregierung Düsseldorf, im WDR-„Morgenecho“.
Köln gehörte zu den am stärksten bombardierten Städten des Zweiten Weltkriegs. Der einsame schwarze Dom inmitten einer kompletten Trümmerwüste wurde weit über die Stadt hinaus zum Symbolbild für die Zerstörungen des Krieges. Und so ist es an diesem Tag vermutlich emotional nicht unwichtig für die Kölnerinnen und Kölner, dass ihr geliebter Dom ganz knapp außerhalb der Sperrzone liegt. Touristen und Einwohner können dort weiterhin ein Kerzchen anzünden.