BR-Radltour Warum Ebern-Fähnchen in Leverkusen wehen

In Nordrhein-Westfalen gibt es eine Gruppe, um die ein wahrer Eber-Kult herrscht. Wie das zustande kam und weshalb jetzt auch die Stadt Ebern mit im Boot ist.

Mit Ebern-Fähnchen: Die „Eber“ bei einem Treffen am Nürburgring. Foto: privat

Alles begann mit der Radlnacht des Bayerischen Rundfunks, als die neuen Etappenstädte der BR-Radltour für dieses Jahr bekannt gegeben wurden. Die Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Geisenfeld, einer letztjährigen Partner-Etappenstadt, Nadine Dinauer, sei auf die Eberner Delegation zugekommen und habe gefragt, ob sie die Fähnchen der Stadt haben könnte, teilte jetzt Bürgermeister Jürgen Hennemann mit. Gedacht waren sie für eine „Eber-Truppe“ aus Leverkusen, die Dinge rund um den Eber sammelt.

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Was dahintersteckt: Aus einem simplen Männerwochenende 2023 sei eine „echte Legende“ geworden, wie es in der Mail des Bürgermeisters heißt. Eine Freundesgruppe aus Nordrhein-Westfalen habe den legendären Truck Grand Prix am Nürburgring besucht. Ausgerechnet eine Auseinandersetzung mit zwei bulligen Truckern habe sich zur Geburtsstunde des Kults entwickelt.

Im Streit wie zwei Eber

„Die beiden Trucker sahen aus wie zwei wütende Eber – so zumindest erinnert sich die Truppe an die Situation“, schreibt Hennemann. „Laut, kräftig, breit gebaut und alles andere als zimperlich. Es wurde hitzig, es wurde laut – und obwohl die Situation sich rasch beruhigte, war der Eindruck geblieben.“ Seitdem nannten sich die Männer augenzwinkernd selbst die „Eber-Truppe“ – ein Name, der sich fest ins Gruppenherz gebrannt habe.

Mit dem Namen war es nicht getan. Die Eber seien Kult geworden. Innerhalb eines Jahres habe sich das „Eber-Universum“ zu einem wahren Maskottchen-Festival entwickelt – vom plüschigen Stofftier über eigene Wimpel und Fahnen bis hin zu kistenweise Keiler-Bier. Jedes Treffen der Gruppe stehe seither im Zeichen des Wildschweins.

Jüngstes Highlight seien die Original-Eber-Fahnen, eben aus – na klar: Ebern, das sozusagen den Eber im Namen hat. „Dass hier irgendwann eine Pilgerreise ansteht, scheint fast unausweichlich“, so Hennemann. „Ein Ausflug ins namensverwandte Ebern.“

Anekdote wird zum Running Gag

Heute ist die frühere Anekdote ein Running Gag. „Die Eber-Truppe zeigt: Manchmal braucht es nur ein bisschen Humor, ein paar gute Freunde – und zwei wütende Trucker – um eine neue Tradition zu gründen“, heißt es weiter.

Bürgermeister Hennemann habe die Truppe nach Ebern eingeladen und dankt natürlich für die Werbung für das Städtchen. Denn so kamen die Ebern-Fähnchen nach NRW. „Wie im richtigen Leben: Die Wege sind oft verschlungen und laufen über persönliche Beziehungen und zufällige Begegnungen,“ sagt Hennemann.