Bratwurststreit In Coburg geht es um die Wurst

Um die Bratwurst ist ein neuer Streit entstanden. Die Umstände sind nicht ganz klar. Foto: Frank Wunderatsch/NP-Archiv

Wer darf am Marktplatz welche Speisen verkaufen? Um diese Frage hat sich eine Auseinandersetzung entwickelt.

 
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Die Coburger Bratwurst ist einmal mehr in aller Munde. Diesmal nicht, weil sie vorzüglich schmeckt, sondern weil viele die Frage bewegt, warum ausgerechnet beim Marktfest, zu dem der Coburger Convent (CC) am Pfingstdienstag eingeladen hat, keiner der Bratwurststände aufgestellt war, die sonst das Stadtbild bestimmen. Stattdessen wurden die Festbesucher aus dem Wagen einer Bad Staffelsteiner Metzgerei verköstigt.

So viel ist bekannt: Der CC organisiert für sein alljährliches Treffen in seiner Kongressstadt Coburg die „Infrastruktur“. Dazu gehören der Tagungsort – wie auch heuer das Kongresshaus Rosengarten -, das Festzelt am Ketschenanger, die Anmeldung der Veranstaltungen an den Ehrenmalen und des Fackelzugs, Unterkunftsmöglichkeiten auch in Turnhallen und die Verköstigung am Marktplatz. Dazu verpflichtet er Getränke- und Speiseanbieter. Dies meldet er beim Ordnungsamt an und hat dafür die Genehmigung erhalten. Alles also rechtens.

Jetzt wird es allerdings etwas kompliziert. Die Bratwurstbrater, die mit ihren Buden gewöhnlich am Markt stehen und dafür zum Teil im Besitz uralter Rechte sind, dürfen dies nicht am Pfingstdienstag. Dann entscheidet der CC, wen er mit der Verköstigung beauftragt. Das war heuer eine Metzgerei aus Bad Staffelstein. Warum keine Vereinbarung mit den Coburger Bratern zustande kam, liegt im Dunkeln. Offensichtlich scheiterten Gespräche im Vorfeld. Und: Erst am frühen Pfingstfreitagabend legte der Bad Staffelsteiner, nachdem der letzte Coburger Brater den Marktplatz verlassen hatte, seine Würste auf – keine aus der Vestestadt. Die Aufregung war groß. Diese setzte sich über die Feiertage fort, auch wenn der Metzger dann, unter anderem auf ausdrücklichen Wunsch der Stadtverwaltung, auf Coburger Würste zurückgriff. Die lieferte die Fleischerei Meinhardt, bekannt unter dem Markennamen „Das Wunder vom Bernd“.

In der Abschlusspressekonferenz des Coburger Convents wurde als Grund, dass die etablierten Brater nicht zum Zuge kamen, Personalmangel genannt, der die Gastronomie bundesweit belaste. Die wahre Ursache soll jedoch woanders liegen. Insider berichten, dass sich CC und Coburger Bratwurstbrater nicht über die Konditionen hätten einigen können. Die Darstellungen darüber gehen auseinander. Immerhin: Beim CC-Marktfest am Dienstag gab es Bratwürste nach original Coburger Rezept. Einziges Manko: Das Rost stammte nicht aus der Vestestadt.

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