In einer Nacht-und - Nebel-Aktion hatte die Landjugend Meeder den Weidacher Maibaum geklaut. Die dortige Wehr ließ sich nicht lumpen und löste ihn mit reichlich flüssigem Gold aus.
In der Nacht von Freitag auf Samstag haben sich etwa 30 Mitglieder der Landjugend Meeder heimlich, still und leise auf den Weg nach Weidach gemacht, um den Maibaum der dortigen Feuerwehr zu „entführen“. Da der Maibaum erst kurz vorher ausfindig gemacht wurde, mussten die Beteiligten sowie das „Fluchtfahrzeug“ spontan organisiert werden, wie es in einem Bericht der Landjugend heißt.
Der frisch gefällte Baum befand sich in einer Scheune nahe der Dorfmitte. Die starken Helfer und Helferinnen schlichen in die Scheune, sodass der Maibaum in Windeseile heraustransportiert werden konnte. Nur wenige Sekunden später fuhr das „Fluchtfahrzeug“ vor und der Maibaum wurde auf der Anhängerladefläche sicher abgelegt. Der Abtransport konnte starten, sodass der Baum unbemerkt entwendet wurde.
Es war höchste Vorsicht geboten, so die Landjugend, denn der Maibaum und die Lagerhalle sollten auf keinen Fall beschädigt werden. Die Meederer hinterließen lediglich eine Baumscheibe mit einer Aufschrift: „Für diese gelungene Entführungsaktion erhält die Landjugend Meeder einen angemessenen Lohn, so besagt es die alte Tradition.“
Erst am nächsten Tag bemerkten die Feuerwehrleute, dass ihr Maibaum gestohlen wurde und meldete sich prompt bei dem Vorstand der Landjugend. Die Weidacher Feuerwehr ließ sich nicht lumpen und spendierte einige Bratwurst- und Getränkemarken für deren Fest am 1. Mai. Der Maibaum wurde unbeschädigt am Samstag zurückgebracht und mit der Feuerwehr in Weidach aufgestellt. Die Baumscheibe erhielt auch einen Ehrenplatz und befindet sich nun am Maibaum. Am Sonntag wurden die Freimarken dann eingelöst und zusammen gefeiert.
Die Landjugend Meeder, die nächstes Jahr ihr 60-jähriges Bestehen feiert, bedankt sich bei der Weidacher Feuerwehr für die Auslöse.
