Breitbandausbau Mitwitz setzt auf Glasfaserkabel

Maria Löffler
Auf Glasfaserkabel setzt Mitwitz beim Breitbandausbau. Foto: picture alliance/dpa/Julian Stratenschulte

Der Marktgemeinderat befasst sich mit dem Breitbandausbau. Dafür hofft man auf Förderung

 
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Mitwitz - Zuversichtlich will die Marktgemeinde Mitwitz in die Zukunft gehen. Zumindest wünschen sich das Bürgermeister Oliver Plewa (CSU) und der Gemeinderat. Plewa: „Im letzten Jahr haben wir neue Wege beschritten und damit die Weichen für dieses Jahr gestellt. Zweifelsohne liegt noch viel Arbeit vor uns.“ Dabei müsse man strukturiert vorgehen.

Ein Punkt bei der Ortsentwicklung ist der Breitbandausbau im Rahmen der bayerischen Gigabitrichtlinie. Wie der funktionieren könnte, erklärte Siegbert Reuther von Reuther Net-Consult, der die Ergebnisse seiner Markterkundung präsentierte. Demnach gibt es in Mitwitz aktuell 137 Gebäude, die über einen Glasfaseranschluss verfügen. 691 seien förderfähig, in elf Monaten kämen noch einmal 220 Gebäude dazu. Die Zeit der analogen Modems sei lange vorbei, auch Kupfernetze gehörten bald der Vergangenheit an. Reuther: „Glasfaser ist in allen Belangen überlegen.“ Allerdings seien dafür zahlreiche Baumaßnahmen nötig. „Das ist ein Riesenaufwand, aber es lohnt sich“, sagte der Experte. Glasfaserkabel seien schnell und vor allem störungssicher, Kupfer stoße dagegen mit 250 Megabits pro Sekunde (Mbit/s) an möglicher Downloadgeschwindigkeit an seine Grenzen.

Förderung bis zum Gebäude

Das reiche schon in naher Zukunft nicht mehr aus. „Früher galt man ab 30 Mbit/s als versorgt, dann waren es 100. Nächstes Jahr werden es dann 250 sein, und mehr können Kupferkabel nun mal nicht leisten.“ Hier komme dann Glasfaser ins Spiel. Aus zwei Fördertöpfen – einer vom Freistaat und ein weiterer von der Bundesregierung – könne man dabei auswählen, je nach Projektgröße. Aber die Versorgung mit Glasfaser sei auch eine freiwillige Leistung der Kommunen, deshalb müsse man überlegen, welches Betreibermodell hier am sinnvollsten sei. „Entweder die Gemeinde baut das Glasfasernetz selbst und sucht sich dann einen geeigneten Betreiber, oder sie findet gleich einen Provider, der den Ausbau übernimmt“, erklärte er. Gefördert werde nur die Leitung bis zum Gebäude, nicht im Gebäude selbst. Diese Kosten müssten die Bewohner selbst übernehmen. Nun soll ein entsprechender Förderantrag erarbeitet werden, damit man mit den Vorbereitungen beginnen kann.

Gedanken machte sich das Gremium auch über einen gemeindlichen Beitrag zur Energiewende – mit dem Ausbau von Fotovoltaik-Anlagen auf Freiflächen. Dafür will man geeignete Areale suchen. Später müsse man ausloten, für welches Betreibermodell man sich entscheide. In diesem Punkt lege man vor allem Wert auf eine Bürgerbeteiligung.

Straßenerneuerung

Ein Ladencafé in der Kronacher Straße erforderte eine Nutzungsänderung. Umgebaut wurde das ehemalige Küchenstudio Metasch. Nun stellte die Betreiberin den entsprechenden Antrag. Ein weiteres Thema war der Ausbau der Staatsstraße 2208/2708 östlich von Wörlsdorf nach Mitwitz. Die wird im Bereich der Trinkwasserschutzzone III erneuert. Das Gremium zeigte sich einstimmig mit den Planungen des Staatlichen Bauamtes einverstanden. „Das ist eine infrastrukturelle und sehr wichtige Maßnahme“, freute sich Plewa.

Schließlich wurde der Bauausschuss dazu ermächtigt, die Vergabe für den Gewässerumbau mit Brücken in Zusammenhang mit der Neuordnung des Areals „Südwestlicher Ortseingang“ an der Coburger Straße durchzuführen.

Viele Pläne für die Gemeinde

Die erste Sitzung eines Gemeinderates in einem neuen Jahr beinhaltet eine Tradition: die Vorschau des Bürgermeisters auf geplante Projekte. Diese Tradition hält auch Oliver Plewa (CSU) aufrecht. Seine Themen bezogen sich vor allem auf bauliche Vorhaben. Erwähnung fanden unter anderem die Neugestaltung des südwestlichen Ortseingangs mit der Umgestaltung der Brücken, die Fertigstellung der Planungen für die Kronacher Straße 3 und der Fortschritt bei den Außenanlagen der Kinderkrippe sowie des Hortes. „Dieses Jahr werden wir vor allem Ortsteile in den Fokus nehmen“, versprach er und nannte unter anderem die Erschließung des Baugebietes „Neundorf Mitte“ sowie den Breitbandausbau.

„Innen statt außen“, das sei der Name des Innenentwicklungskonzeptes, das nun zu 80 Prozent fertiggestellt sei. „Damit wollen wir Mitwitz als Wohnstandort attraktiv machen.“ Plewa riss die Neugestaltung des Areals am Pachtershof dabei ebenso an wie den geplanten „Themenweg Grünes Band“. In Aussicht stellte er eine neue Quartiersentwicklung für Schul- und Sportstätten. Auch um das Wasserschloss und das Kuratenhaus werde man sich kümmern. „Und wir erneuern Trinkwasserleitungen und Brunnen.“ Angedacht ist die Beschaffung eines Tragkraftspritzenfahrzeuges für die Neundorfer Feuerwehr.

„Außerdem nehmen wir am Bezirksentscheid für ‚unser Dorf hat Zukunft’ teil“, kündigte der Bürgermeister an. Zur Attraktivität der Gemeinde sollen auch ein neuer Außenauftritt beitragen sowie Car-sharingmodelle. Den Dorfmarkt wolle man weiterentwickeln und zusätzliche Treffpunkte schaffen, erklärte Plewa.

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