Brenzlige Situation Kreis Sonneberg: Baum fällt in Stromleitung

Moritz Bauer

Was passieren kann, wenn Stromleitungen zerreißen, erfahren Menschen in Katastrophengebieten leidvoll. Im Landkreis Sonneberg ist am Samstagabend ein morscher Baum in eine Leitung gekracht. Die Feuerwehr war aber schnell vor Ort und konnte Schlimmeres verhindern. Brenzlig war die Lage dennoch.

 
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Föritz - Das Einsatzstichwort ließ an Klarheit nichts zu wünschen übrig: „Baum in Stromleitung“ hieß am Samstagabend der Code für die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren Föritz und Rottmar/Gefell (Landkreis Sonneberg), der sie gegen 19.30 Uhr alarmierte und in die Eichitzer Straße nach Föritz schickte.

Vor Ort bestätigte sich für die 16 anrückenden Männer der beiden Föritztal-Wehren die Lage: Ein morscher Baum war ohne Fremdeinwirkung in eine Stromleitung gefallen. Die Feuerwehrkräfte sicherten die Einsatzstelle ab und zersägten den morschen Baum nach und nach. Anschließend kam der zuständige Energieversorger noch zur Einsatzstelle. Nach circa anderthalb Stunden konnten die beiden Feuerwehren wieder aus der Eichitzer Straße abrücken.

Immer wieder enden solche Situationen aber deutlich brenzliger: abgerissene Stromleitungen können Funken erzeugen, die wiederum Bäume oder Wiesen in Brand setzen. Im Umfeld von Freileitungen (und auch von Funktürmen, insbesondere von selbststrahlenden Sendemasten) ist es beispielsweise verboten und gefährlich, Drachen oder Fesselballone aufsteigen zu lassen, da durch die Leine, insbesondere im feuchten Zustand, gefährliche Ströme fließen können.

Bei tief hängenden Freileitungen ist Vorsicht im Umgang mit langen Stangen oder Leitern geboten, insbesondere wenn diese aus elektrisch leitfähigem Material bestehen. Unter Hochspannungs-Freileitungen soll man keine Kraftfahrzeuge betanken oder Behälter mit brennbarer Flüssigkeit umfüllen. Falls ein abgerissenes Leiterseil einer Hochspannungsleitung am Boden liegt, sollte man sich ihm nicht nähern, beziehungsweise sich aus dessen Nähe nur mit Trippelschritten entfernen (Schrittspannung).

Die erste Freileitung der Welt baute der Physiker Stephen Gray am 14. Juli 1729, um zu zeigen, dass man Elektrizität übertragen kann. Er verwendete als Leiter feuchte Hanfschnüre, die an Bohnenstangen befestigt waren. Allerdings gab es erste praktische Anwendungen von Freileitungen erst im Rahmen der Telegrafie.

1882 wurde die erste Freileitungsübertragung mit Hochspannung zwischen München und Miesbach durchgeführt, wobei Gleichstrom mit einer Spannung von 2000 Volt verwendet wurde.

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