Brose Bamberg Das Ende aller Playoff-Träume

Bambergs Patrick Miller steht nach der deutlichen Pleite gegen Bonn und dem Playoff-Aus mit hängendem Kopf auf dem Spielfeld der Brose-Arena. Foto: /Fotostand

Die Brose-Basketballer können gegen Bonn nicht mithalten und verlieren klar. Damit verpassen sie erstmals seit 22 Jahren die Playoffs in der 1. Bundesliga.

 
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Brose Bamberg sein Heimspiel in der 1. Basketball-Bundesliga gegen die Telekom Baskets Bonn am Donnerstagabend mit 75:102 (30:47) verloren und wird damit erstmalig nach 22 Jahren nicht in den Playoffs vertreten sein. Die Hausherren fanden kaum in den offensiven Rhythmus und mussten die Bonner defensiv immer wieder passieren lassen. Zur Pause betrug der Rückstand bereits 17 Punkte (30:47), Anfang des Schlussabschnitts war er auf 40 angewachsen (51:91). Beste Bamberger Werfer waren Christian Sengfelder und Patrick Miller mit jeweils 16 Punkten. Letzterer schrammte mit zusätzlich zehn Assists und neun Rebounds knapp am Triple-Double vorbei.

„Über das Spiel will ich gar nicht groß sprechen. Wir haben gesehen, dass wir mit einem Team wie Bonn nicht mithalten können. Danke an unsere Fans, die uns trotz allem einmal mehr großartig unterstützt haben. Ihnen wollen wir am Sonntag den Derbysieg gegen Bayreuth schenken“, sagte Bambergs Headcoach Oren Amiel.

Zu viele Fehlwürfe

Das erste Viertel war geprägt von Fehlwürfen. Bei den Bambergern fanden lediglich vier Feldwürfe bei zwölf Versuchen den Weg in den Bonner Korb. Dazu trafen sie allerdings drei ihrer vier Freiwürfe. Die Gäste versenkten ihrerseits sieben der abgegebenen 19 Würfe. Die insgesamt sieben Abschlüsse mehr kamen durch sechs Bamberger Ballverluste zustande, die schlussendlich mit zum 12:16-Rückstand nach zehn Minuten führten. Der Beginn des zweiten Abschnitts war ausgeglichen. Brose glich nach zwölf Minuten aus und ging nach 14 erstmals in Führung: 25:23. Allerdings verpassten es die Gastgeber anschließend dranzubleiben, vergaben teilweise gute Chancen und mussten einen 0:10-Lauf hinnehmen (25:33, 17.). In den letzten drei Minuten kamen zwar fünf eigene, aber auch 14 Bonner Punkte dazu, sodass es mit 30:47 in die Kabine ging. Auffällig bis dahin die Reboundüberlegenheit der Gäste, die in Halbzeit eins 27 Abpraller sicherten, davon elf am offensiven Brett.

Bereits früh im dritten Viertel war klar, Brose würde die Partie verlieren. Vorne wollte nach wie vor zu wenig fallen, die Bonner hingegen trafen nun hochprozentig. Mitte des Abschnitts betrug der Bamberger Rückstand 29 Punkte, es stand 39:68. Einzig Christian Sengfelder hielt in dieser Phase offensiv etwas dagegen, verbuchte zwei Dreier in Serie, war aber natürlich alleine machtlos gegen die teilweise offensive und defensive Demonstration der Gäste. Die sicherten sich Viertel Nummer drei mit 39:17. Mit 47:86 aus Bamberger Sicht ging es in den Schlussabschnitt.

Dort betrug der Rückstand schnell 40 Punkte (51:91, 32.). Nachdem Bonn Tempo aus der Partie nahm und bei Brose dann doch mal der eine und andere Dreier den Weg ins Ziel fand, konnten die Hausherren das Defizit etwas verringern, ohne jedoch wirklich näher zu kommen. Das Schlussviertel ging mit 28:16 an die Bamberger, die die Partie dennoch deutlich mit 75:102 abgeben mussten. Durch die Niederlage hat Brose Bamberg vor dem abschließenden Spiel am Sonntag gegen Bayreuth keine Chance mehr auf die Playoffs.

Brose Bamberg: Christian Sengfelder (16 Punkte/4 Rebounds/0 Assists), Patrick Miller (16/9/10), Spencer Reaves (13/3/3), Patrick Heckmann (9/5/2), Jaromir Bohacik (4/4/0), Kevin Wohlrath (4/0/1), Devon Thomas (4/0/0), Solomon Young (3/3/1), Gerel Simmons (2/0/1), Gabriel Chachashvili (2/1/0), Leon Bulic (2/0/0), Tyreese Blunt (0/0/1).

TB Bonn: Tyson Ward (22 Punkte/7 Rebounds/3 Assists), TJ Shorts II (17/0/7), Sebastian Herrera (14/5/5), Deane Williams (11/5/2), Collin Malcolm (9/7/1), Michael Kessens (9/5/1), Javontae Hawkins (8/2/2), Finn Delany (6/3/0), Leon Kratzer (4/7/0), Karsten Tadda (2/1/3), Jonas Falkenstein (0/0/0). – Die Viertel im Überblick: 12:16, 18:31, 17:39, 28:16. – Zuschauer: 3525.

Lizenz mit Auflagen für Domstädter

Der Lizenzierungsausschuss der Basketball-Bundesliga hat indessen 24 Klubs die Lizenz für die Saison 2023/24 erteilt, elf erhalten sie ohne Auflage. Brose Bamberg hat eine auflösende Bedingung zu erfüllen. Hierbei handelt es sich um die Erbringung von Nachweisen zu bestimmten Stichtagen. Werden diese nicht erbracht, ist die unter Vorbehalt erteilte Lizenz wieder zu entziehen.

Oberfrankenderby zum Abschluss

Brose Bamberg empfängt nach dem Playoff-Aus am Sonntag (15 Uhr/live MagentaSport) im letzten Saisonspiel Absteiger Medi Bayreuth. „Natürlich ist die Enttäuschung riesengroß. Nichtsdestotrotz gibt es noch ein Spiel zu spielen. Derbys sind immer besonders, vor allem, da es auf unbestimmte Zeit das vorerst letzte sein wird“, sagt Bambergs Christian Sengfelder. „Wir wollen die Saison mit einem Sieg abschließen. Dazu müssen wir ein letztes Mal alle Kräfte mobilisieren und es gemeinsam schaffen, die Bayreuther zum einen nicht ins Laufen kommen zu lassen, zum anderen aber unser Spiel durchzuziehen. Gelingt uns beides, bin ich sicher, dass wir das letzte Saisonspiel für uns entscheiden werden.“ tv

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