Brücke ist nicht mehr zu retten Neue Engstelle bei Haarbrücken

Peter Tischer
Ihre Zeit ist abgelaufen, das haben Untersuchungen zweifelsfrei festgestellt. Der Abriss der Brücke beginnt am 23. August – inklusive Vollsperrung. Foto: Tischer

An der B4 bei Haarbrücken wird die Brücke erneuert. Die Sperrung kommt aber ohne große Umleitung aus. 3,8 Millionen Euro werden in die Hand genommen.

 
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Haarbrücken - Die zurückliegenden Bauarbeiten an der B4 sind für viele Kraftfahrer schon fast wieder vergessen. Nach der Öffnung im September vergangenen Jahres rollt der Verkehr wieder fast uneingeschränkt. Genau wie auf der Gemeindeverbindungsstraße zwischen Haarbrücken und Mönchröden (seit Oktober). Doch ist das Bundesstraßenprojekt noch lange nicht abgeschlossen. Brückenbauwerke zwischen der Abfahrt Haarbrücken und dem Siemenskreisel müssen noch in Angriff genommen werden.

Die B4 hat sich seit ihrem sukzessiven Fortbau bis zur Anschlussstelle Haarbrücken etabliert. Nach einer dreivierteljährigen Pause geht es nun an die Erneuerung des Brückenbauwerks, dazu wird die B4 weitergeführt. „Das Staatliche Bauamt Bamberg beginnt ab Ende August 2021 mit den Arbeiten zur Erneuerung des Brückenbauwerks sowie der Bundesstraße B4 im Bereich der Anschlussstelle Haarbrücken“, stellt Pressesprecherin Sabrina Hörl bei einem Vor-Ort-Termin klar. „Die Brücke ist zwar erst in den 1970er-Jahren gebaut worden, aber der Verkehr hat explosionsartig zugenommen mit derzeit 19000 Fahrzeugen pro Tag, davon ein beträchtlicher Anteil Schwerlastverkehr, sodass das Bauwerk einfach fertig ist“, so Projektleiterin Anna-Lena Gärtner. Die Baumaßnahme wird am 23. August starten und voraussichtlich bis Ende des Jahres 2022 andauern.

Notwendig geworden ist die Maßnahme, weil die Brücke an der Anschlussstelle Haarbrücken in einem desolaten Zustand ist und eine Sanierung laut Staatlichem Bauamt nicht mehr möglich war. „Das bestehende Dreifeld-Brückenbauwerk wird also abgebrochen“, erläutert Gärtner. „Anschließend laufen die Gründungsarbeiten zur Herstellung der Flachgründung für das neue Bauwerk. Bei der neuen Brücke handelt es sich um ein Stahlverbundbauwerk, das in Fertigbauweise errichtet wird. Das neue Brückenbauwerk weist eine Stützweite von 39,5 Metern auf.“

Nach der Winterpause sollen im Frühjahr nächsten Jahres die Stahlverbundteile und die Brücke fertiggestellt werden. Anschließend wird die B4 erneuert und an das Bauwerk angeschlossen. Im Zuge des Brückenneubaues wird die Bundesstraße 4 an der höhenfreien Anschlussstelle Haarbrücken grundhaft ausgebaut. Diese verläuft im Ausbaubereich in der Wasserschutzzone III und tangiert die Schutzzone II. Zur Verbesserung des Trinkwasserschutzes sind bautechnische Maßnahmen an Straßen in Wasserschutzgebieten gemäß den Richtlinien für bautechnische Maßnahmen an Straßen in Wasserschutzgebieten (RiStWag) vorgesehen. Während der Ausführung der Straßen- und Brückenbauarbeiten werden zeitgleich die Fahrzeugrückhaltesysteme erneuert sowie Instandsetzungsarbeiten an den Tiefbrunnen der SÜC im Tal der Röden durchgeführt. Im Zuge der Maßnahme werden auch die unterführenden Wege, konkret der Anschlussast der B4 sowie der öffentliche Feldweg, grundhaft erneuert.

Die Maßnahme wird unter Vollsperrung des Verkehrs auf der B4 im betroffenen Baustellenbereich durchgeführt. Die Kosten für das Kreuzungsbrückenbauwerk betragen nach derzeitiger Schätzung 3,8 Millionen Euro. Doch auch das ist noch nicht das Ende der Fahnenstange, wie Sabrina Hörl erklärt: „Für den Ausbauabschnitt der B4 zwischen der Anschlussstelle Haarbrücken und dem sogenannten Siemenskreisel mit den weiteren Bauwerken, der Erneuerung der Brücke über die Bahnstrecke/Verlängerung Röden-Durchlass sowie der Erneuerung der Brücke über die Gemeindeverbindungsstraße Haarbrücken – CO 11 lassen sich derzeit noch keine konkreten bauzeitlichen Aussagen treffen, da wir uns hier noch in der Vorbereitung der Planfeststellungsunterlagen befinden.“

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