Bühne Frohnlach Kritik am Abriss

Der Abriss der kleinen Bühne am Frohnlacher Festplatz ist längst beschlossene Sache. Trotzdem fragen sich einige in den sozialen Medien, ob sie wirklich weichen muss. Für sie gibt es ein Trostpflaster.

 
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Schön ist sie schon lange nicht mehr und muss zur Sicherheit auch noch abgesperrt werden: die Bühne am Frohnlacher Festplatz. Foto: /Martin Rebhahn

Abgesperrt ist sie schon lange, die Bühne am Frohnlacher Festplatz, nun sind die Tage des mit Graffiti übersäten Gebäudes bald gezählt. Schon im Mai hatte sich der Gemeinderat in Ebersdorf mehrheitlich für einen Abriss der Bühne und der damit angeschlossenen Toilettenanlagen ausgesprochen (wir berichteten). Mit über 100 000 Euro sei eine Sanierung einfach nicht zu rechtfertigen, darum solle es lieber ein Abriss für 15 000 Euro werden. Es scheinen Herzen an dem alten Bau zu hängen, denn kritische Stimmen in den sozialen Medien ärgern sich über den vermeintlichen Kulturabbau. Die Pressesprecherin der Gemeinde Ebersdorf, Melanie Bischoff, kann die Wehmut wegen des Verlusts der Kultstätte durchaus verstehen, nicht aber die Kritik am beschlossenen Abriss: „Der Abriss ist vernünftig. Die letzten 20 Jahre hat kein Hahn danach gekräht und sich kaum ein Verein um den Erhalt gekümmert. Darum verstehe ich nicht, warum es da jetzt Stimmungsmache gibt.“ Die Entscheidung sei schließlich nach Gesprächen mit den Vereinen gefallen. Für diese gäbe es auch Alternativen und Konzepte. Die Zahl derjenigen, die den immensen logistischen Aufwand für Feierlichkeiten auf dem Festplatz mit der verfallenen Bühne wollten, sei sehr gering gewesen, heißt es aus von der Gemeindeverwaltung.

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Kritische Stimmen hingegen bedauern einen Verlust für Aufführungen und musikalische Unterhaltung wie beim Sonnenwendfeuer oder Feste der Faschingsgesellschaft „Säraspo“. Dabei wurde laut Melanie Bischoff die Bühne bei diesen Veranstaltungen gar nicht genutzt; und sie muss es wissen, schließlich ist sie zweite Präsidentin des Faschingsvereins: „Die Bühne war schon immer zu klein für Aufführungen, dafür hat man den Platz vor der Bühne genutzt“, rückt sie das Bild gerade. Das kleine Gebäude steht nahe der alten Schule, neben Bolz- und Basketballplatz. Eine Sanierung der kaputten Toiletten sei Geldverschwendung, denn Toiletten gebe es gegenüber in der alten Schule, die nahe liegende Feuerwehr verleihe gerne ihren Toilettenwagen.

Für Nostalgiker gibt es trotzdem ein kleines Trostpflaster: Das hölzerne „Herzlich Willkommen“ über der Bühne soll erhalten bleiben, das Klohäuschen in ein Kaltlager umgewandelt werden. Dazu gibt es einen mobilen Spülwagen mit Schnellspülmaschine für die Feste. Bis August war die Bühne auf Wunsch von Vereinen noch für Veranstaltungen erhalten geblieben. Nun soll sie noch vor Weihnachten wie beschlossen abgerissen werden.