Abgesperrt ist sie schon lange, die Bühne am Frohnlacher Festplatz, nun sind die Tage des mit Graffiti übersäten Gebäudes bald gezählt. Schon im Mai hatte sich der Gemeinderat in Ebersdorf mehrheitlich für einen Abriss der Bühne und der damit angeschlossenen Toilettenanlagen ausgesprochen (wir berichteten). Mit über 100 000 Euro sei eine Sanierung einfach nicht zu rechtfertigen, darum solle es lieber ein Abriss für 15 000 Euro werden. Es scheinen Herzen an dem alten Bau zu hängen, denn kritische Stimmen in den sozialen Medien ärgern sich über den vermeintlichen Kulturabbau. Die Pressesprecherin der Gemeinde Ebersdorf, Melanie Bischoff, kann die Wehmut wegen des Verlusts der Kultstätte durchaus verstehen, nicht aber die Kritik am beschlossenen Abriss: „Der Abriss ist vernünftig. Die letzten 20 Jahre hat kein Hahn danach gekräht und sich kaum ein Verein um den Erhalt gekümmert. Darum verstehe ich nicht, warum es da jetzt Stimmungsmache gibt.“ Die Entscheidung sei schließlich nach Gesprächen mit den Vereinen gefallen. Für diese gäbe es auch Alternativen und Konzepte. Die Zahl derjenigen, die den immensen logistischen Aufwand für Feierlichkeiten auf dem Festplatz mit der verfallenen Bühne wollten, sei sehr gering gewesen, heißt es aus von der Gemeindeverwaltung.