Der vzbv fordert dagegen eine Lösung, mit der die Mieter insgesamt maximal die Hälfte der CO2-Kosten tragen. Das neue System werde dazu führen, dass die Mehrheit der Mieter weiterhin den Großteil des CO2-Preises bezahlen müsse, obwohl sie keinen Einfluss auf das Heizsystem oder den energetischen Standard ihrer Wohnung habe.
Der Deutsche Mieterbund beklagte, dass der Staat angesichts der steigenden Nebenkosten zwar ärmere Haushalte entlasten wolle, sie nun aber mit dem CO2-Preis zusätzlich belaste. Solange Mieter die Klimaabgabe auch nur anteilig mit zahlen müssten, sei der Anreiz für Vermieter zu energetischen Sanierungen zu gering.
Abgabe lediglich eine Übergangslösung
Der Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW) lehnt die Pläne ab. Das vorgesehene Stufenmodell sei "ein bürokratisches Monster", auch eine ökologische Lenkungswirkung gebe es nicht. "Durch die Aufteilung der CO2-Kosten sinkt bei Mieterinnen und Mietern die Motivation, den eigenen Verbrauch zu drosseln. Es ist doch Ziel der CO2-Bepreisung, Treibhausgase zu vermeiden. Aber der Vermieter hat auf das Nutzerverhalten und den Energieverbrauch der Mieter keinen Einfluss", sagte BFW-Chef Dirk Salewski der Deutschen Presse-Agentur.
Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) erklärte, die nun gefundene Regelung sei eine Übergangslösung. "Wir werden sie deshalb auf ihre Wirkung hin evaluieren und daran arbeiten, Energieausweise als Grundlage für das Modell heranzuziehen. Unser Ziel ist es, zu einem bestimmten Zeitpunkt CO2-neutral zu heizen. Bis wir das erreicht haben, wird der CO2-Preis fair verteilt."