Respekt und Bodenhaftung nicht verlieren
Der Sportdirektor und seine Kollegen in verantwortlichen Positionen wissen, dass die Erwartungshaltung bei Traditionsclubs wie dem FC Schalke schnell mal ins Unrealistische abdriften. Bewusst betonen sie daher seit Wochen fast mantraartig: Das Ziel ist der Klassenerhalt. "Nichts anderes zählt", wie Schröder sagt. "Wir haben uns das ganz klar auf die Fahne geschrieben: Wir werden den Respekt und die Bodenhaftung nicht verlieren."
Euphorie ist erlaubt, Träumereien auch - aber nur in der Fankurve und in der Kneipe. Bei den Entscheidern des Vereins herrscht dagegen eine im Vergleich mit vergangenen Zeiten ungewohnte Ruhe und Bescheidenheit.
Neben der sportlichen Zielsetzung betrifft das auch die Finanzen. Zwar senkten die Schalker ihre Schulden zuletzt um 33,5 Millionen Euro. Die Verbindlichkeiten betragen aber immer noch 183,5 Millionen Euro. Schritt für Schritt will Schalkes dafür zuständige Vorständin Christina Rühl-Hamers die finanzielle Handlungsfähigkeit des Vereins verbessern. "Wir werden den eingeschlagenen Weg der kaufmännischen Vernunft konsequent weitergehen", kündigte sie bei der Mitgliederversammlung im Juni an. Risiken wie zum Teil in früheren Zeiten will Schalke nicht mehr eingehen.
Die Vorfreude trübt das nicht. Zur Saisoneröffnung kamen mehr als 70.000 Fans und auch in Köln werden am Sonntag viele Schalker erwartet. "Das wird richtig abgehen in dem Stadion. Das wird richtig laut", sagte Kramer. "Wir haben richtig Bock drauf und freuen uns total, dass es losgeht."