Sticheleien vom Dorf
Mit dem Dorfverein 1899 Hoffenheim mischt Rangnick als Aufsteiger die Liga auf und holt sogar die Herbstmeisterschaft 2008. Im Advent kommt es zum David-gegen-Goliath-Duell, das Rangnick mit einer Stichelei im Vorfeld anheizt. "Wenn Sie flotte Sprüche hören wollen, müssen Sie nach München fahren. Wenn Sie flotten Fußball sehen wollen, sind Sie in Hoffenheim richtig", sagt er. Solche Provokationen stinken Uli Hoeneß natürlich gewaltig und nach dem 2:1-Erfolg kontert der Bayern-Boss: "Ich schätze das Modell Hoffenheim. Wenn ich mir eine Sorge machen würde, ist es die Besserwisserei von Ralf Rangnick."
Kein Bayern-Engagement nach Final-Niederlage
Bei RB Leipzig nähert sich Rangnick - zumindest was die finanziellen Voraussetzungen anbelangt - etwas weiter dem Primus aus München an. Sportlich gibt es für die Sachsen mit dem Württemberger an der Seitenlinie nichts zu feiern. Dabei hat er die große Chance im DFB-Pokalfinale 2019, das er dann aber 0:3 verliert. Für Rangnick doppelt ärgerlich: Als klarer Verlierer kann er sich einen Wechsel nach München abschminken. Hoeneß erzählt später, dass die Bayern damals ganz kurz davor waren, Rangnick als Nachfolger von Niko Kovač zu holen - dieser sich dann aber durch den Finalsieg rettete.
Rangnick und die Münchner RB-Connection
Rangnick und der FC Bayern haben nicht nur bei direkten Duellen miteinander zu tun. Etliche frühere Spieler und der heutige FCB-Sportdirektor machen es dem Routinier bereits vor und gehen an die Säbener Straße. Eine Auswahl: Bayern-Kapitän Manuel Neuer, mit Rangnicks Schalkern DFB-Pokalsieger 2011; Joshua Kimmich, dessen großer Förderer Rangnick in Leipzig ist; Konrad Laimer, einst Rangnicks RB-Zugang und aktuell österreichischer Nationalspieler unter dem deutschen Coach; Verteidiger Dayot Upamecano, ebenfalls Rangnicks Wunsch-Neuzugang in Leipzig; Sportdirektor Christoph Freund, drei Jahre lang die rechte Hand von Rangnick bei Red Bull Salzburg.