Bundespräsident sagt ab Steinmeier kommt nicht zu Festspielen

, aktualisiert am 16.08.2021 - 12:44 Uhr

Wegen Afghanistan: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sagt den für heute bei den Bayreuther Festspielen geplanten Besuch ab.

 
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Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier kommt heute nicht zu den Bayreuther Festspielen. Foto: Archiv/dpa/Martin Schutt

Bayreuth/Berlin - Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hätte eigentlich heute auf Einladung der Stadt Bayreuth die Bayreuther Festspiele besuchen wollen, um die Oper „Tannhäuser“ zu sehen. Aber: Er kommt nicht. Der Besuch ist kurzfristig wegen der Lage in Afghanistan abgesagt worden.

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Steinmeier wäre nach Joachim Gauck, der 2013 zusammen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel die Premiere des „Fliegenden Holländers“ besucht hatte, der erste Bundespräsident gewesen, der wieder eine Aufführung der Festspiele besucht hätte.

Stadt bestätigt die Absage

Entsprechende Informationen unserer Zeitung bestätigt Joachim Oppold, der Pressesprecher der Stadt Bayreuth, auf Anfrage des Kuriers. Wie Joachim Oppold in einer Mitteilung der Stadt schreibt, habe das Bundespräsidialamt die Absage des Besuchs nach einer Besprechung in Berlin am Montagmorgen offiziell bestätigt.

Oppold schreibt: Wie das Bundespräsidialamt der Stadt Bayreuth aktuell mitgeteilt hat, ist der für den heutigen Montag, 16. August, vorgesehene Besuch der Bayreuther Festspiele durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier aufgrund der aktuellen Ereignisse in Afghanistan abgesagt worden. Oberbürgermeister Thomas Ebersberger: „Wir bedauern, dass der Bundespräsident seinen Besuch in Bayreuth absagen musste, haben aber Verständnis für diese Entscheidung.“

Auch die Bayreuther Festspiele reagieren auf die Absage: Hubertus Herrmann, der Pressesprecher der Festspiele, hat per E-Mail die Absage des Besuchs des Bundespräsidenten und sämtlicher geplanter Fototermine mitgeteilt.

Im Gespräch mit unserer Zeitung sagt Ebersberger, der Besuch des Bundespräsidenten sei „über Monate hinweg“ vorbereitet gewesen. „Gegen 9 Uhr habe ich einen ersten Hinweis darauf bekommen, dass wegen der aktuellen Entwicklung in Afghanistan“ die Möglichkeit bestehe, dass der Besuch Steinmeiers auf der Kippe stehen könnte. „Die Bestätigung kam dann gegen 10 Uhr“, sagt Ebersberger.

Er sei natürlich enttäuscht, aber habe für die Situation großes Verständnis. „Damit muss man leben. In der Politik ist es eine Selbstverständlichkeit, dass bestimmten Krisen alles umgeschmissen wird“, sagt Ebersberger.

Wie Joachim Oppold sagt, sei wegen des knapp bemessenen Zeitplans ohnehin „kein Rahmenprogramm geplant gewesen – außer einem Eintrag ins Goldene Buch der Stadt in der zweiten Pause“.

Allerdings sagt Ebersberger auf Nachfrage weiter, dass es doch einige Punkte gegeben hätte, über die er gerne mit Frank-Walter Steinmeier gesprochen hätte. „Allen voran natürlich, wie es mit der Maßnahme am Festspielhaus weitergehen wird“, sagt Ebersberger. Weiteres für die Stadt sehr wichtiges Thema: „Die Franken-Sachsen-Magistrale hätte ich gerne angeschnitten.“ 

Für dieses Jahr werde es wohl keine Möglichkeit geben, einen kurzfristigen Besuch der Festspiele für den Bundespräsidenten zu arrangieren, sagt Ebersberger. „Die Karten  sind ja alle verkauft. Solche Besuche muss man von Anfang an in die Wege leiten. Es war sehr lange geplant. Leider hat es nicht geklappt.“