In diesem Jahr will der Bund etwas mehr als 37 Milliarden Euro aus dem Topf nutzen. Allein 11,7 Milliarden sollen in den Verkehrsbereich fließen, darunter 2,5 Milliarden in den Erhalt von Autobahnbrücken und mehr als 7,5 Milliarden in den Erhalt von Bahnschienen. 1,5 Milliarden Euro aus dem Topf steckt der Bund in Krankenhäuser, fast 3 Milliarden in den Breitbandausbau für bessere Internetverbindungen.
Die Kritik der Opposition - und Klingbeils Antwort
Grüne und Linke werfen der Bundesregierung vor, bei der Etatplanung zu tricksen statt zu investieren. Grünen-Chefhaushälter Sebastian Schäfer monierte, die von Union und SPD geplanten Investitionen brächten viel zu wenig Zukunftsperspektive - die Regierung "vermasselt die historische Chance". Linken-Parteichefin und Haushälterin Ines Schwerdtner betonte: "Noch nie hat eine Regierung so viel Geld ausgegeben und noch nie ist so wenig bei den Menschen angekommen."
Darauf reagierte Klingbeil direkt: Was die Menschen in der Wirtschaftsflaute am meisten umtreibe, sei die Angst um ihren Arbeitsplatz. Deswegen lege die Regierung "den allergrößten Fokus darauf, dass das wirtschaftliche Wachstum in diesem Land zurückkommt". "Es geht um Arbeitsplätze in diesem Land und dafür kämpft diese Regierung", sagte der Vizekanzler.
Die AfD plädiert insbesondere für das Einhalten der Schuldenbremse - und schlug dafür unter anderem die Streichung von Klimaprojekten, EU-Beiträgen und Waffenlieferungen an die Ukraine vor. Die Bundesregierung setze "ungeniert auf die krasseste Verschuldung, die dieses Land je gesehen hat", monierte AfD-Chefhaushälter Michael Espendiller.
Die wahre Herausforderung
Direkt nach dem Beschluss des Etats für 2025 beginnen im Bundestag die Beratungen des Haushalts für 2026. Der soll noch vor Jahresende beschlossen werden. Größere Sorgen macht Union und SPD aber jetzt schon das Jahr 2027. Da klafft in der Planung eine Lücke von rund 34 Milliarden Euro.
Klingbeil hat alle Ministerien schon zum Sparen aufgerufen, doch das allein dürfte kaum reichen. Der Finanzminister schließt nicht aus, dass eventuell Förderprogramme, Subventionen oder andere Ansprüche gekürzt oder gestrichen werden müssen. Wahrscheinlich ist, dass das Bürgergeld reformiert und billiger gemacht wird. Außerdem ringen Union und SPD darum, ob Vermögende steuerlich härter rangenommen werden, zum Beispiel bei der Erbschaftsteuer.