Gefährlichster Einsatz der Marine seit Jahrzehnten
Wegen der Angriffe der vom Iran hochgerüsteten Huthi meiden große Reedereien zunehmend die kürzeste See-Verbindung zwischen Asien und Europa - mit erheblichen Auswirkungen auf die Weltwirtschaft. Fast täglich fliegt das US-Militär Angriffe, um Ziele der Huthi auszuschalten, darunter auf Schiffe gerichtete Raketen und Drohnen sowie Waffen, die zum Abschuss vorbereitet sind.
Am Freitag hatte der Bundestag der deutschen Beteiligung an der EU-Mission "Aspides" zugestimmt. Die "Hessen" war schon vorher von Wilhelmshaven aus in Richtung Einsatzgebiet gestartet mit dem Ziel, sofort nach dem Bundestagsbeschluss mit der Erfüllung des Auftrags beginnen zu können. Pistorius betonte am Mittwoch, es habe sich nun gezeigt, dass dies die richtige Entscheidung gewesen sei. Der Verteidigungsminister hatte die Fregatte wenige Tage vor Beginn der Mission besucht und vom gefährlichsten Einsätze der Marine seit Jahrzehnten gesprochen.
Huthi-Miliz setzt auf Eskalation
In der vergangenen Woche hatte die Huthi-Miliz erklärt, Angriffe auf Handelsschiffe vor der Küste des Landes ausweiten zu wollen. Man setze auf Eskalation als Antwort auf die Eskalation Israels im Gazastreifen, sagte der Anführer der Gruppe, Abdel-Malik al-Huthi, in einer Fernsehansprache. Bislang seien 48 Schiffe angegriffen worden. Zudem kündigte er den Einsatz von Unterwasserwaffen an.
Neben den USA sind auch andere westliche Staaten wie Großbritannien an Einsätzen zur Abwehr der Angriffe beteiligt. An dem rein defensiv ausgerichteten EU-Militäreinsatz zum Schutz der Handelsschifffahrt sind 18 Länder beteiligt. Neben Deutschland schicken unter anderem Belgien, Italien und Frankreich Schiffe ins Rote Meer.
Zuletzt hatten Streitkräfte der USA und Großbritanniens in der Nacht zu Sonntag 18 Huthi-Ziele an acht Orten attackiert. Dazu gehörten US-Angaben zufolge unterirdische Waffenlager der Miliz sowie Raketenlager, Drohnen, Luftverteidigungssysteme und Radaranlagen. Der britische Verteidigungsminister Grant Shapps drohte den Extremisten mit weiteren Angriffen, falls sie ihre Attacken auf Handelsschiffe nicht einstellen.