Burkersdorf Handwerker feiern Premiere

Karl-Heinz Hofmann
Sie waren Mitgestalter und Grußredner des ersten ökumenischen Handwerker Gottesdienstes in der Marienkirche in Burkersdorf. Von links Werner Zahner (stellvertretender Leiter Berufliches Zentrum Kronach), Diakon Roland Hacker, Dekanin Dr. Ulrike Schorn, Bürgermeister Bernd Rebhan, Florian Neder, Stefan Heyder, Pfarrerin Alina Ellgring, Domkapitular Thomas Teuchgräber, Kreishandwerksmeister Heinrich Schneider, weiterer Landratsstellvertreter Gerhard Löffler, Pfarrer Reinhold König. Foto: Karl-Heinz Hofmann

Schreiner, Metzger, Bäcker und Co aus dem Landkreis trafen sich zu einem ökumenischen Gottesdienst. Selbst die Geistlichen waren vom Fach.

 
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Im Landkreis Kronach hat kürzlich der erste ökumenische Handwerker-Gottesdienst in der Marienkirche in Burkersdorf stattgefunden. Initiiert hatte ihn Pfarrer Reinhold König in Zusammenarbeit mit der katholischen Stadtpfarrei St. Johannes Kronach und der Kreishandwerkerschaft Kronach.

Das Handwerk habe eine lange Geschichte, so dann auch Pfarrer König. „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Den ganzen Rest haben Handwerker gemacht, Esel beschlagen, Stall gebaut, Krippe gezimmert. Nur der Stern war nicht das Werk von Handwerkern!“ Die beiden Geistlichen, der evangelische Pfarrer Reinhold König und Domkapitular, Leitender Pfarrer im Seelsorgebereich Kronach, Thomas Teuchgräber bekannten sich dabei beide zum Handwerk. König ging nach eigenen Worten bei seinem Vater in die Schmiedelehre und später half er bei seinem Schwiegervater in der Metzgerei und auch in der Wirtschaft habe er das eine oder andere Bierfass anstechen müssen. „Kirche und Handwerk dienen der Gesellschaft, beide sind sie systemrelevant, ja sogar für uns Menschen und für unsere Gesellschaft sind sie existenzrelevant!“, so König.

Geprüfter Genusshandwerker

Teuchgräber blickte auf seine Lehre zum Metzgergesellen und seine Freisprechung in der Metzgerinnung Oberfranken Mitte in Kulmbach zurück. Voller stolz verkündete er, „Ja, ich bin auch geprüfter Genusshandwerker und ich sage mit Adolph Kolping, wir Handwerker sind Mitarbeiter Gottes in der Werkstatt dieser Welt.“ Als Priester habe er auch ein Anwalt der Würde der handwerklich arbeitenden Menschen zu sein.“ Er erhoffe von der Gesellschaft, von Verbrauchern und von staatlichen Organen deutlichere Wertschätzung der handwerklichen Arbeit und der Menschen, die sie tun. „Durch unsere Hände, Füße, Lippen, unsere Ideen und unser Tun wird Gottes Hand spürbar durch uns Menschen. Gefragt sind Menschen, die sich begeistern lassen durch das Brot, das der Leib Christi ist.“

Es folgte das gemeinsam gesungene Handwerkerlied, mit Hilferufen und Bitten und zugleich gemeinsamer Danksagung an Gott als ständigen Begleiter im Handwerk. Der Innungs- Obermeister der Werkzeugmacher, Stefan Heyder, übersetzte den Text der Lesung aus dem Alten Testament von Prediger Salomon, Kapitel 3, „Alles hat seine Zeit“, in Mundart, was aber schon aufgrund der verschiedenen Dialekte im Frankenwald zu einigen Verständnisschwierigkeiten führte. Bürgermeister Bernd Rebhan dankte den Initiatoren des ökumenischen Handwerker -Gottesdienstes und hob hervor, dass es Leute brauche, die anpacken und etwas bewegen.

Schöpferischer Geist

Dekanin Ulrike Schorn erinnerte daran, dass bei allem, was getan wird, immer auch von Anbeginn Gottes schöpferischer Geist dabei sei und bat darum, auch in diesem Geist Gottes weiterzuarbeiten. Kreishandwerksmeister Heinrich Schneider zeigte sich erfreut, dass es wieder einen Handwerker- Gottesdienst gibt. Der letzte sei schon über 15 Jahre her und sei damals ein evangelischer Gottesdienst gewesen. Er wünsche sich, dass der ökumenische Handwerker-Gottesdienst zur Tradition werde, dann würden auch sicherlich mehr kommen.

Für die musikalischer Umrahmung sorgten der Posaunenchor Burkersdorf und Organist Dr. Markus Blomenhofer. Der Abend klang dann mit einem gemütlichem Beisammensein in der Alten Schule in Hain aus, wobei die Feuerwehr die Bewirtung übernommen hatte und der Posaunenchor Burkersdorf unter Leitung von Dr. Thomas Pfeiffer aufspielte.

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