Co-Working-Space Raum für Ideen

Sabine Raithel

Was einst mutig war, ist heute zukunftsweisend: „Nordhalben Village“ bietet kreativen und innovativen Lebens- und Arbeitsgemeinschaften ein neues zu Hause. Nun feierte man Eröffnung.

 
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Nordhalben - Es ist einer der Momente, die als Meilensteine in die Geschichte des Marktes Nordhalben eingehen werden, so die Überzeugung von Landrat Klaus Löffler. Nach fünf Jahren Arbeit haben die Initiatoren, allen voran die Geschäftsführerin von Nordhalben Village und Unternehmerin Halgard Stolte, Nordhalbens Bürgermeister Michael Pöhnlein, der Kronacher Landrat Klaus Löffler, Ulrike Maier von der Regierung von Oberfranken und die Geschäftsführerin des LAG-Managements, Regionalmanagerin Susanne Faller im Beisein zahlreicher Ehrengäste den offiziellen Startschuss für Nordhalben Village gegeben. Der Markt Nordhalben glänzt jetzt mit einem in dieser Form weithin einmaligen „Co-Working- und Co-Living-Space“ – einem innovativen Ort für gemeinsames Arbeiten und Leben.

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Dass aus dem vormals leer stehenden und sanierungsbedürftigen Schulhaus, dessen historischer Kern aus dem 17. Jahrhundert stammt, ein zukunftsfähiges Gebäude mit hochmoderner Infrastruktur und zugleich ein architektonisches Schmuckstück im Ortskern geworden sei, sei nicht zuletzt der Unterstützung der Regierung von Oberfranken, den Akteuren des Modellvorhabens ‚Land(auf)Schwung‘ und des Regionalmanagements zu verdanken, unterstrich Bürgermeister Michael Pöhnlein. Die 1,6 Millionen Euro umfassende Gesamtinvestition konnte in weiten Teilen durch Fördermittel der Städtebauförderung, dem Modellvorhaben Land(auf)Schwung und dem Leader-Programm generiert werden; der Eigenanteil des Marktes Nordhalben liegt bei ca. 400 000 Euro. Pöhnlein dankte allen Beteiligten für die Unterstützung: „Alleine als Kommune hätten wir dieses Projekt nicht stemmen können.“

Der Zeit voraus

„Als wir im Jahr 2017 das Konzept für Nordhalben Village entschieden haben, war das ein sehr mutiges Projekt – und seinerzeit nicht im Trend“, so Susanne Faller. Heute, so Faller, habe sich das Blatt komplett gewendet. „Wir haben unserer Zeit voraus gedacht – das ist unser Job.“ Heute hätten viele Kommunen und Unternehmen die Idee zum Co-Working entdeckt – aber das Nordhalbener Konzept, das Co-Arbeit und Co-Leben vereine, sei eine Besonderheit. Faller erläuterte, dass insbesondere die Errichtung von Co-Working Spaces in ländlichen Räumen enormes Potenzial böte, um eine nachhaltige Entwicklung der Region zu fördern. Sie leisten einen wertvollen Beitrag, um Landflucht, Urbanisierung und Abwanderung entgegenzuwirken. Eine dezentrale Lage hilft darüber hinaus vor allem Regionen mit hohem Pendler- und Verkehrsaufkommen, dieses zu reduzieren. Kürzere Arbeitswege schonen Ressourcen. Neben dem Umweltaspekt entsteht für die Pendler selbst ein Zugewinn an Lebensqualität und eine höhere Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Ulrike Maier von der Regierung von Oberfranken würdigte das Projekt als besonders qualitätsvoll und nachhaltig – und deshalb sei es auch durch die Städtebauförderung bezuschusst worden. Laut Maier habe Nordhalben Village das Potenzial, zukunftsfähige Antworten auf den Demografischen-, den Struktur- und den Klimawandel zu liefern. „Hier ist etwas Neues und etwas ganz Besonderes entstanden“, so Maier.

Landrat Klaus Löffler unterstrich die vielfältigen Synergien, die sich durch eine Vernetzung von Nordhalben Village unter anderem mit dem Kronacher Lucas-Cranach-Campus, ansässigen Instituten wie dem Fraunhofer Institut und den regionalen Unternehmen entwickeln können. „Nordhalben Village kann eine Blaupause auch für andere strukturschwache Regionen Bayerns werden“, so seine Überzeugung.

Gemeinsam arbeiten, wohnen und leben

Geschäftsführerin Halgard Stolte erläuterte, ihr Ziel sei es, eine kreative und innovative Lebens- und Arbeitsgemeinschaft aufzubauen und damit Start-Ups und Unternehmen einen Anreiz zu bieten, sich in der Region anzusiedeln. Nordhalben Village stehe für das gemeinsame Arbeiten, Wohnen, Lernen sowie Natur- und Kulturerleben. „Wir wollen den Zuzug von jungen Talenten und Know-how-Trägern fördern. Von Menschen, die etwas bewegen wollen.“ Nordhalben Village verstehe sich auch als Dienstleister, Inkubator und Innovator, als Erlebnisort und Treffpunkt für Menschen, Unternehmen, Hochschulen und Institutionen in der Region. Nach dem Grußwort durch Kirchenpfleger Markus Pötzl, Pfarrei St. Bartholomäus Nordhalben, sprach Dekan Dr. Markus Müller vom Dekanat Kronach-Ludwigsstadt den kirchlichen Segen.

Im Anschluss konnten sich die Gäste in einem Rundgang von den neu gestalteten Räumlichkeiten überzeugen und erlebten, wie sich das Haus mit buntem Leben füllt. Gerahmt wurde die Eröffnung durch ein virtuoses Jazzkonzert von Viktor Neuwert am Flügel.