CO2-Ampel Bei Rot heißt es „Fenster auf!“

Martin Rebahn
Sie wissen ganz genau, was sie tun müssen, wenn die CO2-Ampel von Grün auf Gelb oder gar Rot umspringt: Nora Bähring, Isabella Meisner und Raffaele Carandente (von links) aus der Klasse 2b der Jean-Paul-Schule. Foto: /Martin Rebhan

Die Stadt Coburg stattet Klassenzimmer und Kita-Räume mit CO2-Ampeln auf. Die ersten Exemplare wurden jüngst in der Jean-Paul-Schule installiert.

 
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Coburg - Dem Kohlendioxid- Gehalt in den Klassenzimmern und in Kindertagesstätten hat die Stadt Coburg jetzt den Kampf angesagt. In 477 Räumen der 21 Schulen und 108 Zimmern in Kindertagesstätten, die sich in der Betriebsträgerschaft der Stadt befinden, werden jetzt sogenannte „CO2-Ampeln“ installiert. Die Sensoren messen ständig die CO2-Konzentration in der Luft und sorgen dafür, dass das Lüften der Räume nicht dem Zufall überlassen bleibt.

Springt die Ampel auf Rot, heißt es umgehend die Fenster zu öffnen und frische Luft in den Raum zu lassen, bis das grüne Licht wieder leuchtet. Die ersten Exemplare wurden jüngst in der Jean-Paul-Schule installiert.

Schulleiterin Gabriele Heller betonte, dass die Kohlendioxid Melder nicht nur als Schutz vor dem Corona Virus zu sehen sind. „Frische Luft ist generell für das Lernen wichtig“, unterstrich die Rektorin. Die Melder sind in allen Räumen gegenüber der Fensterfront angebracht, um eine unverfälschte Raumluftmessung sicher zu stellen. Wichtig sei, dass die Kinder auch freien Blick auf die kleinen Geräte haben, damit sie die Pädagogen von sich aus darauf aufmerksam können, wenn es Zeit wird, die Fenster zu öffnen.

Peter Cosack, Amtsleiter des Hochbauamts, betonte, dass der Freistaat Bayern ein 37 Millionen Euro umfassendes Förderprogramm aufgelegt habe, damit die Kommunen die Räume entsprechend ausstatten können. Die Stadt Coburg wurde demnach mit 55 000 Euro unterstützt. „Wir haben bei der Auswahl der Geräte vor allem auf die Qualität Wert gelegt“, betonte Cosack und räumte ein, dass die Anschaffung doch einige Zeit in Anspruch genommen habe. Der Aufwand habe sich aber gelohnt.

„Bei den Anschaffungskosten sind wir dank einer umfangreichen Ausschreibung im Förderrahmen geblieben“, ergänzte Norbert Anders vom Amt für Schule, Kultur und Bildung.

Als Alternative zu den CO2-Ampeln waren auch mobile Luftfilteranlagen im Gespräch. „Wir haben uns aus verschieden Gründen bewusst gegen eine solche Anschaffung entschieden“, erklärte Peter Cosack. Hauptargument war hier, dass die Geräte Lärm verursachen und damit ein ungestörter Unterricht nicht möglich wäre. Auch hätte man für jeden Raum festlegen müssen, welche Leistung die Filteranlagen erbringen müssen.

Nach Worten von Norbert Anders spielte bei der Entscheidung pro CO2-Ampeln auch das Thema Nachhaltigkeit einen nicht unerheblichen Aspekt. „Nur in den wenigen Räumen, bei denen keine ausreichende Lüftung möglich ist, werden Filter eingesetzt“, erklärte Peter Cosack abschließend.

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