Coburg - Leo Lundy war extra aus Dublin angereist, um einmal den Wintermarathon des TV Lützelbuch live zu erleben. „Wir wollten einen Wintermarathon, jetzt haben wir einen“, so der Organisator Jürgen Lesch am Sonntagvormittag. Eigens aus Dublin war Leo Lundy über London nach Erfurt geflogen, um den Wintermarathon, den er im Internet kennengelernt hatte, einmal persönlich zu erleben, wie er sagte. Für den Iren ist der Wintermarathon in Coburg der 79. Marathon, von denen der allein 38 im vergangenen Jahr absolviert hatte. Am Silvestertag war der letzte Marathon, den Leo Lundy erfolgreich hinter sich gebracht hatte. Der Wintermarathon hat seit vielen Jahren einen festen Platz im sportlichen Terminkalender vieler Läufer eingenommen und ist auch im Marathonkalender von „Runner`s World“ zu finden. Wer einmal da war, komme immer wieder, sagte der erfahrende Organisator Jürgen Lesch, der sich auch beim VR-Bank Rund an Bike Team-Marathon einen Namen in der Läuferwelt gemacht hat. Vor acht Jahren waren es gerade einmal 30 Teilnehmer gewesen, die beim Coburger Wintermarathon sich auf die Strecke rund um die Vestestadt gingen. In diesem Jahr machten sich an die 200 Läufer aus dem gesamten Bundesgebiet auf die Strecke und bereiteten sich auf die Laufsaison 2015 vor. Sie wollten neben Spaß, viel Unterhaltung auch ihre Läuferkollegen einmal wieder treffen. Und was bietet sich beim Jahreswechsel besser an, als der Wintermarathon des TV Lützelbuch.
Das gemeinsame Laufen, Spaß dabei haben und die Garantie auf eine Top-Verpflegung und das Beisammensein nach dem Lauf mache den Wintermarathon zu einem wahren Erlebnis, betonte Organisator Jürgen Lesch bei der Begrüßung der Läufer in der Rolf-Forkel-Halle. Aus der spontanen Idee von Thomas Schmidtkonz und Jürgen Lesch ist dieses Laufevent entstanden und hat sich im Sportkalender etabliert. Das Teilnehmerfeld war damals mit knapp über 30 Läufern noch recht überschaubar gewesen. Heute gehen an die 200 Läufer auf die Dauer-Marathonstrecke rund um die Vestestadt Coburg. Von Anfang an war es beim Wintermarathon üblich, keine Startgebühr zu verlangen. Die Läufer würden den Lauf, so Lesch, durch Spenden finanzieren. Allein fünf Verpflegungsfahrzeuge mit gut 30 Helfern würden die Versorgung der Läufer übernehmen.
Bei Temperaturen um null Grad machte sich am Sonntag Punkt zehn Uhr das Läuferfeld auf die Strecke. Der als Gruppenlauf konzipierte Marathonlauf wurde von Thomas Schmidtkonz (Team Bittel) und Jürgen Lesch (TV Lützelbuch) im Jahr 2005 ins Leben gerufen und erfreut sich zunehmend deutschlandweiter Beliebtheit. Der Marathon führte über die permanente Marathonstrecke des "Coburg-Marathon". Der Lauf sei kein Wettkampf und deshalb erfolge auch keine Zeitmessung. Wer schon vor Bewältigung der kompletten Distanz aussteigen wollte, konnte dies jederzeit an einer der sechs Versorgungsstellen tun.
„Schau mer mal, wie weit ich komme“, so umschrieb Markus Süße, der erst kürzlich den BoaVista Ultramarathon absolviert hatte. Gechillt und gelöst möchte er auf die Strecke gehen und ohne Stress mit seinen Läuferkameraden sich unterhalten können. Jens Neumann und Martin Scheler, beide von der Coburger Turnerschaft, führten das Läuferfeld als „Zugläufer“ an. Sie „bremsten“ die Läufer mit einer Zeit zwischen 5:30 und 6:00 Minuten. Für Martin Scheler war der Lützelbucher Lauf einer der ersten längeren Läufe nach einer längeren Pause. Künftig wolle er sich verstärkt auf den Halbmarathon spezialisieren. Auf neun Ultra-Marathons kann Martin Scheler stolz sein. Gesundheit sei das Wichtigste. Bei den herrschenden Temperaturen und zeitweise leichtem Schneefall könne es schon glatt werden, meinte Scheler. Mit Stadtmarathons in Berlin, Köln, Frankfurt oder München habe er begonnen und auch einen 100-Kilometer-Lauf in der Schweiz absolviert. Den Wintermarathon wolle er mit einem „6er-Schnitt“ angehen und damit sich auf die Laufsaison einstimmen.
Zum vierten Mal ist Mirko Leffler mitgelaufen, denn er sieht den Marathon am Jahresbeginn als guten Einstieg ins Läuferjahr. Er organisiert gemeinsam mit Silvio Schweinsberg den Borderland Ultra, einen Lauf entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze zwischen Thüringen und Bayern im Heldburger Unterland. Der 3. Borderland Ultra findet am 06.06.2015 statt. Der Laufclub 21, den Anita Kinle leitet, fördert schwerpunktmäßig den Laufsport für Menschen mit Down-Syndrom. In dem inklusiv ausgerichteten Laufclub 21 sind bundesweit über 200 Sportler aktiv. Der Laufclub 21 bietet in Fürth ein wöchentliches Lauftraining an. Gerne hätte sie auch Läufer aus ihrem Laufclub mit in die Vestestadt gebracht, aber aus Gesundheitsgründen hätten einige absagen müssen. des