Coburg 400 Kerzen für Corona-Opfer

Norbert Klüglein und

Das Netzwerk für Demokratie und Menschenrechte „Wir sind bunt: Coburg Stadt und Land“ sowie die Stadt und der Landkreis haben am Donnerstag an die Leidtragende der Pandemie erinnert. Damit verbunden war der Appell, sich bei Demonstrationen an demokratische Gepflogenheiten zu halten.

 
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Coburg - Zu einem stillen Gedenken an die Opfer der Corona-Pandemie versammelten sich am Donnerstag um die Mittagszeit Politiker, Vertreter von Kirchen und sozialen Organisation sowie von Parteien auf dem Coburger Marktplatz. Rund um das Prinz-Albert-Denkmal entzündeten die Teilnehmer der Gedenkstunde 400 Kerzen, die bis in den Abend hinein brennen sollten. Ein Sicherheitsdienst trug Sorge dafür, dass die Kerzen von Corona-Leugnern und Impfgegnern nicht entfernt wurden.

Mit dieser Aktion wollten das Netzwerk für Demokratie und Menschenrechte „Wir sind bunt: Coburg Stadt und Land“ sowie die Stadt und der Landkreis Coburg ein Zeichen setzen, dass die knapp 300 Menschen, die seit Ausbruch der Pandemie in der Region an der Infektionskrankheit starben, nicht vergessen sind.

„Wir wollen auch an die denken, die immer noch unter den Folgen einen Covid-Erkrankung leiden und an die unzähligen Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen, deren Lebensumstände sich durch Corona dramatisch verändert haben“, sagte der evangelische Dekan Andreas Kleefeld, der zu Beginn des Gedenkens ein paar Worte sprach. Er bat zudem darum, dass bei den Demonstrationen gegen die Einschränkungen in der Pandemie und gegen eine Impfpflicht „die Menschlichkeit gewahrt bleibt, dass es keine Bedrohungen von Politikern und Journalisten gibt, sondern dass wir in gutem Sinne zusammenhalten“. Vom Aufstellen der Kerzen rund um das Albert-Denkmal solle das Signal ausgehen, trotz unterschiedlicher Auffassungen solidarisch und demokratisch miteinander umzugehen.

Stefan Hinterleitner, Leiter des Büros des Oberbürgermeisters, betonte, erinnert werde solle mit der Aktion auch an Schülerinnen und Schüler, die in der Pandemie nicht dem Unterricht folgen konnten, sowie an Gastronomen und Einzelhändler, „letztlich an alle Menschen, die aus der Corona-Krise nicht herauskommen und deren Leidtragende sind“.

Durch das Entzünden der Lichter, die im Zentrum der Stadt mehrere Stunden lang brannten, drückten die Teilnehmer der Gedenkfeier ihre Betroffenheit und ihre Verbundenheit mit den Hunderten von namenlosen Corona-Opfern aus. Für die Stadt Coburg nahm Oberbürgermeister Dominik Sauerteig und Alt-Oberbürgermeister Norbert Tessmer an der Veranstaltung teil. Den Landkreis vertrat Landrats-Stellvertreter Christian Gunsenheimer. Anwesend waren auch die Bundestagsabgeordneten Jonas Geissler (CSU) und Johannes Wagner (Grüne), Neustadts Oberbürgermeister Frank Rebhan, IHK-Präsident Andreas Engel, Dekan Stefan Kirchberger sowie zahlreiche Stadt- und Kreisräte.

Oberbürgermeister Dominik Sauerteig appellierte mit Blick auf die für den Nachmittag angekündigte Demonstration von Impfgegnern, sich an die Grundregeln der Demokratie zu halten, die sachliche Diskussion zu suchen und gewaltfrei zu bleiben. In der Stadt waren zahlreiche Polizeikräfte in Uniform und Zivil unterwegs.

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