Coburg AWO Coburg fordert gute Ganztagsbetreuung

Seit mehr als 60 Jahren betreut der AWO-Schülerhort Coburg Kinder nach der Schulzeit. Beim Ausbau der Ganztagsbetreuung setzt die Arbeiterwohlfahrt auf Qualität. Foto: Carsten Höllein Quelle: Unbekannt

Die Arbeiterwohlfahrt will keine Verwahranstalten. Nur mit Qualität lasse sich Chancengerechtigkeit herstellen.

 
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Coburg - Seit 1957 hat der Kreisverband Coburg der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Erfahrung in der Ganztagsbetreuung für Schulkinder. "Unser AWO-Schülerhort hat in den vielen Jahrzehnten wichtige Qualitätsstandards gesetzt. Daneben betreiben wir die AWO-Mittagsbetreuung an der Jean-Paul-Schule in Coburg", erklärt Hubert Joppich, Vorsitzender des AWO-Kreisverbands Coburg. Die Bundesregierung investiere im Zuge des Corona-Konjunkturpakets in den Ausbau der Ganztagsbetreuung. Eine Million neuer Plätze soll entstehen. Bis zum 1. September habe eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe ihre Ergebnisse hierzu abzuliefern.

Die AWO fordert gemeinsam mit der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft einen qualitätsvollen Ausbau der Ganztagsangebote für Grundschulkinder. "Wir brauchen gute Ganztagsbetreuung, sie dürfen keine reinen Verwahranstalten aus dem Eilverfahren sein", betont Joppich. Nur mit einer qualitätsvollen Ganztagsbetreuung lasse sich Chancengerechtigkeit herstellen, fügt stellvertretender AWO-Kreisvorsitzender Harald Dütsch hinzu.

Beide verweisen auf das langjährige Engagement des AWO-Kreisverbandes Coburg in der Schulkinderbetreuung. Träger und die pädagogischen Kräfte verfügten über umfangreiches Wissen, welche Bedarfe Kinder und Eltern haben. Die Regelung eines Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder sei in die entscheidende Umsetzungsphase getreten. Das Konjunkturpaket stocke die Investitionssumme zur Schaffung zusätzlicher Betreuungsplätze auf 3,5 Milliarden Euro auf. Das Geld dürfe erst ausgezahlt werden, wenn die gesetzliche Regelung, das Ganztagsförderungsgesetz, verabschiedet ist. Entsprechend hoch sei der Zeitdruck für die Verhandlungspartner von Bund und Ländern, über die Sommerpause zu einer schnellen Lösung zu kommen, so Hubert Joppich weiter..

Schnelligkeit sei aber noch nie eine förderliche Voraussetzung für Qualität gewesen. "Ohne verbindliche Regelungen zur Qualität des Rechtsanspruchs ist kein Fortschritt in den schulischen und außerschulischen Betreuungsangeboten möglich", ist AWO-Kreisgeschäftsführer Carsten Höllein überzeugt. Darum fordere die AWO die Bundesländer auf, alle Entscheidungen darauf hin zu überprüfen, inwieweit sie der strukturellen Verbesserung der Ganztagsangebote dienen. Vielfalt, Flexibilität und Verlässlichkeit seien Anforderungen, die das Qualitätsversprechen erfüllen müsse. Die Entwicklungsbedarfe, die Wünsche, Bedürfnisse und Kompetenzen aller Grundschulkinder müssten aus Sicht des AWO-Kreisverbandes Coburg im Mittelpunkt der Ganztagsangebote stehen. Hierfür bedürfe es qualitativer Eckpunkte für die Umsetzung des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung.

AWO-Kreisgeschäftsführer Carsten Höllein nennt dazu Kriterien: Umfang und Qualifikation des Personals, Qualität der Angebote, Anregungen für ein pädagogisches Konzept von Schule und Betreuung mit dem Anspruch einer verbindlichen Kooperation, pädagogisch sinnvolle Räume sowie ein Finanzierungkonzept und Fortbildungsmöglichkeiten für das Betreuungspersonal. cahö

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