Coburg Bauland deutlich teurer

Redktion
Bauland in der Stadt Coburg hat sich kräftig verteuert. Foto: picture alliance/dpa/Karl-Josef Hildenbrand

In Coburg sind die Baulandpreise stark gestiegen. Nun fordert der DGB die Politik zum Handeln auf.

 
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Die Preise für Bauland sind in Coburg erheblich angestiegen. Das geht aus einer Auswertung des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervor. 2022 kostete der Quadratmeter durchschnittlich 163 Euro, im Landkreis 61 Euro. Das bedeutet eine Preissteigerung von 74 Prozent in der Stadt und 67 Prozent im Landkreis in den vergangenen zehn Jahren.

„Bezahlbarer Wohnraum ist schon jetzt ein großes Problem in unserer Region“, erklärt Mathias Eckardt, Regionsgeschäftsführer des DGB Oberfranken. „Die immer noch weiter steigenden Preise für Bauland sind daher alarmierend und führen zu immer noch teureren Mieten. Wir brauchen dringend mehr öffentlich geförderten Wohnraum.“ Der DGB fordert die Politik zum Handeln auf. Durch die Privatisierung von öffentlichem Grund und Boden hätten viele Kommunen an Gestaltungsmöglichkeiten verloren. „Wir fordern ein preislimitiertes Vorkaufsrecht für Kommunen, sodass diese die spekulativen Preiserhöhungen der letzten Jahre nicht mitfinanzieren müssen und Wohnraum zurückerwerben können. Der Bund könnte mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben einspringen, um Flächen zu erwerben. Dazu müssen die im Koalitionsvertrag vereinbarten Kreditermächtigungen für die BImA kommen,“ so Eckardt.

Ein weiterer Kostentreiber seien Bodenspekulationen. Privatisierte, baureife Grundstücke würden oft nicht bebaut, weil es sich mehr rechne, sie später profitabel weiterzuverkaufen. „Auch hier muss der Gesetzgeber ran. Wir setzen uns dafür ein, dass Gewinne, die durch bloße Spekulation zustande kommen, abgeschöpft werden,“ erklärt Eckardt. Der Freistaat Bayern trage ebenfalls zur Verteuerung von Wohnraum bei. Zwar gründete er 2018 die Wohnungsbaugesellschaft BayernHeim. Deren Bilanz sei jedoch fünf Jahre später ernüchternd, kritisiert der Regionsgeschäftsführer: „Von den angekündigten 70 000 neuen Wohnungen, davon 20 000 Sozialwohnungen, die jährlich gebaut werden müssten, ist die bayerische Staatsregierung weiter entfernt denn je. Stattdessen fallen sogar jährlich etwa 3000 Sozialwohnungen aus der Bindung.“

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