Trainer Lott sah jedenfalls großen Beratungsbedarf, erst kurz vor Beginn der zweiten Hälfte kamen die BBC-Spieler wieder aus der Kabine. "Ende des zweiten Viertels haben sich schon ein paar Sachen abgezeichnet - wir haben die Führung in die Pause gerettet. Unsere Helpside-Verteidigung stand nicht, dadurch haben sich leichte Situationen ergeben. Ich empfand es als wichtig, dass wir darüber sprechen - leider haben sich dann in der zweiten Halbzeit noch mehr von diesen Situationen ergeben."
Denn trotz der langen Ansprache, Dresden kam frischer, wacher, gefährlicher in die zweiteHälfte. Drei Mal traf Julius Stahl für die Gäste von fast der exakt selben Stelle per Dreier (50:48, 23.), dann legte der überragende Lennard Larysz gleich elf Zähler in Folge auf.
Plötzlich lag Coburg zweistellig zurück (53:63, 26.). Es gelang dem BBC nicht mehr, in aussichtsreiche, hochprozentige Situationen zu kommen, stattdessen mussten sich nun alle Punkte sehr hart erarbeitet werden.
Mit 57:68 ging es in die letzten zehn Minuten. Und Coburg ließ Dresden zwar nicht davonziehen, konnte den Rückstand aber auch nicht verkürzen. Immer wieder fanden die Gäste die richtigen Antworten, kamen zu leichten Punkten wo die Hausherren nur mit viel Mühe scoren konnten. Der starke Ebert war es, der noch einmal Hoffnung aufkeimen ließ, als er 81 Sekunden vor dem Ende den Rückstand auf sechs Zähler verkürzte (78:84, 39.). Aber im direkten Gegenzug traf Larysz erst am Brett, blockte dann Moritz Plescher, klaute diesem den Ball, netzte im Fastbreak ein, griff sich anschleßend noch einen Defensivrebound und machte von der Freiwurflinie beim 89:78 für Dresden endgültig den Deckel drauf - alles binnen gerade einmal 24 Sekunden Spielzeit.
Frage des Tempos
"Dresden hatte das Momentum, wir waren von der Rolle. Wo sie sich als Einheit gepusht haben, war unsere Wurfauswahl nicht gut. Für uns ist es ein Prozess, mit einem anderen Tempo zu spielen, wenn wir das Momentum nicht haben", analysierte Lott.
Statistik
BBC Coburg: Ebert (26), Plescher (13), Baggette (2, 5 Rebounds), Böhm (n.e.), Dippold (7), Lorber (3), Urbano (9), Wolf (6, 8 Rebounds), Köppel (1), Seric (13, 5 Rebounds, 6 Assists), Bergmann (n.e.),Wobst (n.e.).
Dresden Titans: Nießen, Kirchner (13, 7 Assists), Wenczel (n.e.), Wendler, Papenfuß (n.e.), Voigtmann (16, 8 Rebounds), von der Wippel (2), Körner (n.e.), Stahl (17), Kayser (6, 8 Rebounds), Heck (4, 5 Assists), Larysz (33, 8 Rebounds, 6 Assists).