Coburg Breitere Fahrbahn, höhere Tragfähigkeit

Christoph Scheppe
Voll im Zeit- und Kostenplan: Mit 555 000 Euro ist die neue Brücke über die Nerde in der Meederer Bahnhofstraße veranschlagt. Demnächst wird der Überbau in Angriff genommen. Foto: Christoph Scheppe

Über die Nerde wird in Meeder eine neue Brücke gebaut. Die Arbeiten liegen im Zeitplan und sollen zum Jahresende abgeschlossen sein.

 
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Meeder - Das Tragwerk steht schon: Bisher klappt beim Bau der neuen Brücke über die Nerde in der Meederer Bahnhofstraße alles wie am Schnürchen. Deshalb ist man beim Auftraggeber guter Dinge, das Projekt - wie geplant - zum Jahresende abschließen zu können. "Wir sind optimistisch, den Zeitplan einhalten zu können", erklärte Melanie Dressel vom Tiefbau-Fachbereich des Landratsamts auf NP -Anfrage.

Die neue Nerde-Überführung ist mit 555 000 Euro veranschlagt. Sie ersetzt die 1954 errichtete Brücke, deren allgemeiner Zustand nicht mehr den heuten Anforderungen entsprach. Zum einen hatte der Zahn der Zeit deutliche Spuren an der Bausubstanz hinterlassen, zum anderen ist eine Traglast von maximal 30 Tonnen angesichts des rasant zunehmenden Schwerlastverkehrs längst nicht mehr zeitgemäß. In Summe gaben Experten bei der letzten Hauptuntersuchung der Brücke auf einer Skala von eins bis vier die Gesamtnote 3,3. Note 4,0 bedeutet, dass ein Bauwerk abbruchreif und zeitnah durch einen Neubau zu ersetzen ist.

Aktuell ist der Landkreis Coburg für 69 Brücken verantwortlich. Die meisten wurden weit vor der Deutschen Einheit auf Basis der damaligen Fahrzeuggewichte und Verkehrsbelastungen gebaut. Durch die Grenzöffnung 1989 rückte das Coburger Land von einer Randlage in Europa ins Zentrum Deutschlands. Dies führte unter anderem auch auf den Kreisstraßen zu einem sprunghaften Anstieg der Frequenz.

Die alte Nerde-Brücke in der Ortsdurchfahrt von Meeder gehörte zu den fünf im Landkreis, die nicht die vorgeschriebene Mindesttragfähigkeit von 30 Tonnen hatte und - so sieht es der Gesetzgeber - nicht mehr den Standards des deutschen Verkehrsnetzes entsprechen. Aus finanziellen Gründen votierte der Kreistag jedoch dafür, die erforderlichen Neubauten oder Sanierungen zeitversetzt in Angriff zu nehmen.

Wenn zum Jahresende die Freigabe der Nerde-Brücke erfolgt, ist das Programm größtenteils abgeschlossen. Danach rückt der Seßlacher Stadtteil Gemünda nochmals in den Fokus, wo bereits im vergangenen Jahr die Rodach-Überführung komplett erneuert wurde. 2021 oder 2022 stehe vermutlich der Ersatzbau über die Kreck an, so Melanie Dressel.

Von der Zukunft zurück in die Gegenwart: Nach dem Abriss der alten Brücke Mitte Juni sind die Arbeiten am Tragwerk der neuen Konstruktion nahezu abgeschlossen, so dass in Kürze mit dem Einschalen des Überbaus begonnen wird. Künftig hat die Brücke eine Fahrbahnbreite von sechs Metern (50 Zentimeter mehr als bisher) und ist für eine Belastung von 60 und mehr Tonnen ausgelegt. Zudem wird im Brückenbereich ein Teil der Stützmauer entlang der Nerde erneuert.

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