Coburg Brose-Linden bleiben stehen

Die acht Linden auf dem Coburger Brose-Werksgelände an der Ecke Bamberger/Ernst-Faber-Straße bleiben stehen. Foto: Neue Presse/Wolfgang Braunschmidt

Die Bäume in der Coburger Südstadt werden weder versetzt noch gefällt. 2. Bürgermeister Hans-Herbert Hartan sieht ein Aufregerthema befriedet.

 
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Die Erregung war groß in Coburg, als bekannt wurde, dass acht Linden an der Ecke Bamberger Straße/Ernst-Faber-Straße weichen müssen. Im Stadtrat diskutierte man sich in der Juni-Sitzung deshalb die Köpfe heiß. Die Millionen-Investition des Automobilzulieferers Brose, auf dessen Gelände die Bäume stehen und die im Zuge der Gestaltung der Außenanlagen verpflanzt und mit Hainbuchen ersetzt werden sollten, spielte in der Diskussion lediglich eine untergeordnete Rolle. 2. Bürgermeister Hans-Herbert Hartan (CSU/JC), der die Sitzung damals für den erkrankten Oberbürgermeister Dominik Sauerteig (SPD) leitete, hatte zudem mehrfach darauf hingewiesen, dass die Linden an einen anderen Standort versetzt werden sollen. Vom Fällen sei nie die Rede gewesen.

Jetzt steht fest: Die acht Linden bleiben an ihrem angestammten Platz. Brose-Pressesprecher Christian Hößbacher-Blum teilte auf Anfrage der Neuen Presse mit, „die Bäume werden nicht gefällt und auch nicht ersetzt“. Der Coburger Automobilzulieferer folge zudem nicht dem Vorschlag der Stadt Coburg, die Bäume zu versetzen. Dafür sei der Aufwand zu groß und die Chancen zu gering, dass die Linden das Verpflanzen überstehen.

Zudem betont Hößbacher-Blum, dass die Bäume auf dem Brose-Areal und nicht auf städtischem Areal stehen. Dies sei bisher falsch dargestellt worden.

Das ist für 2. Bürgermeister Hartan neu. Er sagte am Dienstag, „bei uns hieß es immer vonseiten des Stadtbauamts, die Linden stünden auf städtischem Grund und Boden“.

Dass die Bäume jetzt stehen bleiben können, bezeichnete Hans-Herbert Hartan als eine gute Nachricht, „denn damit ist ein Aufregerthema in der Stadtgesellschaft befriedet“. Denn nicht nur im Stadtrat waren die Linden Thema. Für deren Erhalt hatten Mitte Juli auch rund 60 Menschen demonstriert. Hinter der Aktion standen die Altstadtfreunde Coburg, der Bund Naturschutz, die Grünen und Fridays for Future.

„Typischer Auswuchs“

Die Diskussion um die acht Bäume bezeichnete Hans-Herbert Hartan als „typischen Auswuchs unserer Wohlstandsgesellschaft“. Die von der Brose-Gesellschafterversammlung jüngst bestätigte Millionen-Investition in den Stammsitz Coburg und die Auswirkungen auf Arbeitsplätze und den Wirtschaftsstandort hätten eine untergeordnete Rolle gespielt. „Die Wertigkeit ist da nicht mehr im Lot“, so der 2. Bürgermeister der Stadt.

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