Coburg - "Wenn es um Demokratie und um Menschlichkeit geht", sagt Christl Grünberg von der Alt-Katholischen Gemeinde St. Nikolaus, "dann bin ich immer bereit mich einzubringen. Ich gehöre zur Kriegsgeneration und finde Diktaturen entsetzlich." Sie wünscht sich einfach nur, dass Religionen friedlich miteinander leben können. Jung und alt hatten am Samstag den Weg ins Landratsamt zur 1. Demokratiekonferenz gefunden. Es war ein eher überschaubares Publikum, das von Landrat Michael Busch, begrüßt wurde. In Coburg Stadt und Land, so Busch, würden Toleranz, Demokratie und Gerechtigkeit stark gelebt, gerade in diesen Zeiten, wo es um Flüchtlinge und Asylpolitik gehe. Es sei eine Herausforderung, die einer immensen Anstrengung bedürfe, aber gerade im Hinblick auf die demografische Entwicklung auch eine Chance, zumal 50 Prozent aller Flüchtlinge, die in Deutschland ankommen, unter 25 Jahre seien. Vom ersten Tag an, so Busch, müssten die Flüchtlinge integriert werden. Ohne die Ehrenamtlichen und die vielen Helfer und Sponsoren sei dies nicht zu stemmen. Coburgs Oberbürgermeister Norbert Tessmer erinnerte an den 9. November. Nach seinen Worten sei es ein Schicksalsdatum für Deutschland, das 1918 die Ausrufung der deutschen Republik, 1938 mit der Reichspogromnacht das Ende der Demokratie, und 1989 einen neuen Anfang sah. Demokratie, so Tessmer, erfordere Wachsamkeit und ein wachrütteln zu den Rechten und Pflichten in einer Demokratie.