Coburg Coburg auf die Ohren

Fortan kann die Vestestadt auch über sogennante Hörspaziergänge erkundet werden. Das Angebot richtet sich vor allem an Touristen - mit zum Start vier Touren.

 
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Coburg - Wem es noch nicht genügt, die Straßen, Gassen und Plätze der Vestestadt mit den Augen zu erkunden, die oder der kann Coburg dabei künftig auch noch auf die Ohren bekommen. Nämlich über das Smartphone und eine kostenlose Applikation, für die das Stadtmarketing vier sogenannte Hörspaziergänge hat entwickeln lassen - so präsentiert von Kathrin Wortmann, Leiterin der Abteilung Tourismus, bei der jüngsten Sitzung des Betriebssenates Coburg Marketing am Mittwochnachmittag.

Möglich ist dies ab sofort. Es bedarf lediglich der App "guidemate", herunterzuladen, je nach Betriebssystem, im Play Store (Android) oder App Store (Apple), im Menü finden sich dann die vier Coburger Beiträge, die wiederum kostenlos herunterladbar sind.

Die Eckdaten zu den vier Touren auf einen Blick: "Historische Innenstadt Coburg" (19 Stationen, über zirka 2 Kilometer, etwa 50 Minuten Spieldauer), "Nationalsozialismus und Coburg" (12 Stationen, 7 Kilometer, 55 Minuten), "Martin Luther in Coburg" (18 Stationen, 7 Kilometer, 40 Minuten) sowie "Herzogtum Coburg" (18 Stationen, 7 Kilometer, 90 Minuten).

Es gehe darum, das Erlebnis einer Stadtführung "auch ohne Stadtführer möglich zu machen", so Kathrin Wortmann, "Coburg auf eigene Faust entdecken zu können".

Das Angebot dürfte sich speziell an jene Zielgruppe richten, die sich sowieso schon für Coburg als touristisches Ziel interessiert: kulturell veranlagte Menschen zwischen 40 und 60 Jahren. Um womöglich aber doch einmal den einen oder anderen jüngeren Gast anzulocken, plant die Stadt für das kommende Jahr allein 10 000 der im "Marketingplan 2021" insgesamt veranschlagten Ausgaben von 110 000 Euro für den Bereich "Social Media" ein.

Die Idee der Hörspaziergänge stieß bei den anwesenden Mitgliedern des Betriebssenates auf viel Gegenliebe, mit einer Ausnahme: Klaus Klumpers (ÖDP), Vertreter von René Hähnlein (Die Linke). Der kommentierte die Tour "Nationalsozialismus und Coburg" nämlich, indem er fragte: "Wollen wir zum Mekka für Nazis werden, oder an wen richten wir uns damit?" Was seitens der übrigen Stadträte nur auf eines stieß: kollektives Unverständnis.

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