Lautertal/Neustadt - In der spanischen Exklave Melilla trennt ein Zaun Europa von Afrika. Auf der einen Seite kämpfen Flüchtlinge um ihre Existenz, auf der anderen verbessern Golfer ihr Handicap. Mit diesem Bild, das um die Welt ging und Menschen erschütterte, beschrieb Rainer Mattern, Vorsitzender der CSU/Landvolk-Fraktion im Coburger Kreistag, am Freitagabend im Sportheim in Oberlauter das, was seiner Überzeugung nach Neustadt bei der Aufnahme von Flüchtlingen aus dem Kosovo gedroht hätte, wenn sich Landrat Michael Busch, SPD, durchgesetzt hätte. Busch wollte, dass die Asylbewerber in der Turnhalle zwischen Realschule und Arnoldgymnasium in Neustadt untergebracht werden. "Dann wäre dort ein Bauzaun aufgestellt worden, um Kosovaren und Deutsche voneinander zu trennen", beschrieb Mattern das Szenario. Auf der einen Seite des Zauns wären deutsche Schüler zur Mensa zum Essen gelaufen, auf der anderen hätten mittellose ausländische Flüchtlinge gestanden. Deutlicher, so Rainer Mattern beim "politischen Ascherfreitag" des CSU-Ortsverbands Lautertal, hätte man die Ausgrenzung fremder Menschen nicht aufzeigen können.