Coburg/Rödental - Tränende Augen, schniefende Nase und im Extremfall sogar Husten und Atemnot: Bereits 20 Prozent der Deutschen leiden unter einer Pollenallergie und in diesem Frühjahr trifft es viele von ihnen besonders heftig. "Zum einen ist es der ausgefallene Winter, zum anderen auch die derzeit herrschende warme Luft und der fehlende Regen, die zur Folge haben, dass fast alles zeitgleich blüht", erklärt Hans Joachim Schreeck, Sprecher der Apotheker im Raum Coburg. Seit nunmehr 25 Jahren ist er selbst im Beruf tätig. In dieser Zeit hätte sich die Zahl der Pollenallergiker sukzessive erhöht. "Von Jahr zu Jahr werden es mehr Betroffene", weiß Schreeck, der - wie seine Kollegen auch - eine ungewöhnliche Entwicklung bemerkt hat. "Früher waren vor allem junge Menschen erstmals von Heuschnupfen betroffen", so Schreeck. Mittlerweile erlebe er aber immer häufiger, "dass Ältere kommen und zum ersten Mal überhaupt in ihrem Leben plötzlich an einer Allergie leiden." Kurzfristige Besserung erreiche man durch eine symptomatische Behandlung "mit lokalen Antiallergika wie Nasen- oder Augentropfen", erklärt Schreeck. Denn gleichzeitig mit dem Vormarsch der Pollen hätte sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten auch die Medikamenten-Palette vergrößert. "Es gibt mittlerweile eine Menge Mittel, die das Leiden verringern können", schildert Schreeck. Ein echtes Hausmittel in Kampf gegen die Pollenallergie kennt er zwar nicht, einen Ratschlag für die Betroffene hat er aber trotzdem: "Man sollte unbedingt wissen, auf was man genau allergisch reagiert", so Schreeck. Wer wüsste, dass zum Beispiel die Birke die unangenehme Reaktion auslösen würde, der könnte sich täglich anhand des Pollenflug-Kalenders informieren und dann in dieser Zeit Aufenthalte im Freien, Radtouren oder andere Aktivitäten vermeiden. Eine langfristige Verbesserung des Allergieproblems könnte hingegen höchstens eine Immunisierung bringen (siehe Infokasten). "Bei einem gewissen Prozentsatz macht diese Methode Sinn und der Betroffene ist über Jahre hinweg beschwerdefrei", weiß der Pharmazeut. Für besonders Leid geplagte mache solch eine Behandlung Sinn.