Coburg - Nach einer rekordverdächtig kurzen Verhandlungsrunde sind die Tarifverhandlungen zwischen der Behindertenhilfe Coburg (Diakonie Coburg - Hilfe für das behinderte Kind) und den Gewerkschaften ver.di und GEW gescheitert. Diakon Franz K. Schön, Geschäftsführer der Gesellschaften Hilfe für das behinderte Kind Coburg, begründete die Ablehnung des geforderten Tarifvertrags unmittelbar danach mit einem erneuerten Beschluss des Diakonischen Rates des Diakonischen Werkes Bayern. "Das führt nun dazu, dass wir uns nicht mehr in der Friedenspflicht sehen", betont nun Mario Schwandt, GEW-Gewerkschaftssekretär. Erst jüngst hatte das Diakonische Werk Coburg 51 Prozent des Vereins gekauft. Bisher wurden die Beschäftigten nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst bezahlt. Derzeit werden sie auch noch von einem Betriebsrat vertreten. Dies soll sich nun ändern. Die beiden Gewerkschaften bereiten sich nun für das kommende Jahr auf Arbeitskampfmaßnahmen vor. "Was bei der Arbeiterwohlfahrt, beim Bayerischen Roten Kreuz, dem öffentlichen Dienst und vielen freien Trägern gängige Praxis ist, wird seitens der Diakonie prinzipiell verneint, sie wollen keine Tarifverträge. Dafür haben wir kein Verständnis", erklärt dann auch der verantwortliche Landesfachbereichsleiter von ver.di, Robert Hinke. "Die Diakonie liegt beim Entgelt so weit hinter dem branchenüblichen Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes, dass die Betriebe in Coburg sehr schlecht Fachkräfte finden", so Schwandt weiter. Die Kostenträger würden in der Regel aber Tarifverträge auf TVöD Niveau refinanzieren.
Coburg Diakonie droht Streik im neuen Jahr
Redaktion 18.12.2019 - 16:56 Uhr