Coburg Die Last mit dem Laub

Laubbläser haben im Herbst Hochkonjunktur. Foto: Huk Coburg

Hausbesitzer und Mieter sollten Blätter von Gehwegen entfernen, erst recht, wenn sie nass sind. Sonst droht Rutschgefahr und das kann rechtliche Folgen haben.

 
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Wenn sich im Herbst die Blätter golden färben, fangen für Garten- und Hausbesitzer arbeitsreiche Wochen an. Denn mit sinkenden Temperaturen fällt das Laub zu Boden und muss mit Besen oder Gebläse entfernt werden. Ähnlich wie bei Schneefall sollte das auch noch schnell passieren. Denn gerade jetzt nehmen auch Niederschläge zu. Und nasses Laub kann schnell zur Rutschbahn werden. Karin Benning, Pressesprecherin der HUK-Coburg, verweist auf die Verletzungsgefahr auf Bürgersteigen.

Ereignet sich ein Unfall, hat der nicht nur eine strafrechtliche Seite. Hier geht es, wie die HUK-Coburg mitteilt, auch um persönliche Haftung. „Bricht sich ein Passant beispielsweise das Bein, weil vergessen wurde, die Blätter wegzufegen, muss der Verantwortliche für den Schaden aufkommen“, erklärt Karin Benning. Und das kann schnell teuer werden: Im geschilderten Fall können dem Geschädigten Schmerzensgeld und, falls er arbeitet, auch eine Entschädigung für seinen Verdienstausfall zustehen. Bleiben nach einem Unfall dauerhafte Schäden zurück, können sogar lebenslange Rentenzahlungen fällig werden.

Wer zum Besen greifen muss, regeln die meisten Kommunen in ihren Satzungen. Hier schreiben sie fest, ob und in welchem Umfang sich Hauseigentümer um die Reinigung der Bürgersteige kümmern müssen. Wer sich der Reinigungspflicht dauerhaft entzieht, begeht eine Ordnungswidrigkeit. Den Eigentümern eines Mietshauses steht es offen, die Reinigungspflicht an die Bewohner weiterzugeben.

In Coburg legt die Straßenreinigungs- und Winterdienstverordnung fest, dass sich der Coburger Entsorgungs- und Baubetrieb (CEB) um die Reinigung der Fahrwege kümmert, Eigentümer jedoch für die Gehwege entlang ihrer Grundstücke selbst verantwortlich sind. Gibt es dort keinen Gehweg, muss auf der Straße ein Fußweg etwa in der Breite von zwei Kinderwagen frei gehalten werden, erklärt Norbert Scholz, beim CEB für die Straßenreinigung zuständig. Er berichtet, dass derzeit Hausbesitzer für seine Mitarbeiter ein „Riesenproblem“ seien, die Laub von ihren Grundstücken auf die Straße fegen – und dann erwarten, dass die Kehrfahrzeuge eben öfters kommen, um die Blätter zu beseitigen. „Teils sind diese Berge fast einen halben Meter hoch“, schildert Scholz. Er weist darauf hin, dass jeder das Laub von seinem Grundstück selbst entsorgen muss – egal, woher es stammt. Also auch, wenn die Blätter vom Nachbarn oder von städtischem Grund in den eigenen Garten oder auf den Gehweg vor dem Haus rieseln.

Die Mitarbeiter vom CEB sind inzwischen alle mit elektrischen Laubbläsern ausgestattet, so Scholz. Diese seien umweltfreundlicher und wesentlich leiser als mit Benzin betriebene. „Das ist wesentlich schneller und effektiver, die Mitarbeiter blasen die Blätter auf einen Haufen, laden sie ein und fahren sie zum Wertstoffhof, wo sie in Großmulden gesammelt und dann von einer Fachfirma abgeholt werden“, sagt er. Nur das Laub von einer Ecke des Gehwegs in eine andere zu blasen und dann dort liegen zu lassen sei sinnlos; der Wind würde die Blätter in kürzester Zeit wieder großflächig verteilen. Das Laub müsse eingeladen und weggebracht werden, betont Norbert Scholz. Im Wertstoffhof kann jeder Coburger Einwohner kostenfrei sein Laub abgeben.

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