Heilgersdorf - "Man nimmt die Rolle des Weltenschöpfers ein", urteilt Sascha Szabo, Soziologe am Institut für Theoriekultur in Freiburg. Es sei eine quasi göttliche Perspektive. Herabblickend auf eine Ordnung, in der alles seinen Platz besäße und alles einen Sinn mache. "Dieses Gefühl ist ein beruhigendes", sagt Szabo. "Schaltet man die Modelleisenbahn an, dann schaltet man den Alltag ab." Mit der mental-emotionalen Disposition des durchschnittlichen Modelleisenbahners hat sich Christoph Scheppe bisher wenig beschäftigt. Szabos Analyse freilich kann er bestätigen: "Beim Basteln kann ich die Welt um mich herum vergessen."