Der Coburger Maschinenbauer expandiert an seinem Stammsitz. Dafür erwirbt er eine Immobilie aus der Insolvenz eines Unternehmens.
Die Pazdera AG, die Metallfassaden entwickelt, produziert und errichtet hat, hatte im Dezember 2021 Eigenantrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Begründet wurde dies damit, dass trotz einer guten Auftragslage Finanzierungsgespräche gescheitert seien. Anfang Juli dieses Jahres wurde bekannt, dass Pazdera seinen Geschäftsbetrieb in Coburg eingestellt hat. Laut Insolvenzverwalter habe für das zahlungsunfähige Unternehmen kein Investor gefunden werden können.
Nachdem Dietze+Schell seit längerer Zeit mit seinen Expansionsplänen aufgrund der räumlichen Situation in der Karchestraße in der Südstadt eingeschränkt war, ergab sich nun mit dem Erwerb des rund 17 000 Quadratmeter großen Areals im Coburger Norden „eine sehr gute Alternative zu einem Neubau“, erklärt Geschäftsführer Rainer Landwehr. Aktuell würden die Planungen für eine umfangreiche Sanierung der vorhandenen Hallen und Gebäude sowie den Bau eines zusätzlichen Verwaltungsgebäudes anlaufen. Mit einem Abschluss der Arbeiten und dem Umzug des Unternehmens sei bis Mitte 2024 zu rechnen. Über den Kaufpreis hätten die Parteien Stillschweigen vereinbart.
Die Dietze+Schell Gruppe mit Stammsitz in Coburg ist nach eigenen Angaben der weltweit führende Produzent von Spul-, Texturier-, Schneid-, und Extrusionsanlagen in den Anwendungsbereichen Glasfaser, Karbon, technische Garne und Bändchen sowie Kunstrasen und Verpackungsband. Das Unternehmen hat einen Exportanteil von über 80 Prozent. Mit Produktionsstandorten in Deutschland, Italien, USA und Tschechien beschäftigt die mittelständische Unternehmensgruppe weltweit 380 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von über 100 Millionen Euro.