Vor allem der ist all jenen, die damals vor zwei Jahren dabei waren, noch in bester Erinnerung. Doch statt morscher Holzbalken, viel Unkraut und Graffiti gibt‘s jetzt Pflastersteine, Sitzmöglichkeiten und ganz viel Glas. "Mit der Sanierung des lange leer stehenden Hauses haben wir ein Denkmal vor dem Abriss bewahrt", freut sich Christian Meyer. Doch der Weg dahin sei ein Kraftakt gewesen. Alleine zwei Jahre dauerte es, bis die Finanzierung dank Förderung unter Dach und Fach war. Und auch die eigentliche Baustelle ist kein Selbstläufer. "Es ist kaum noch möglich, Handwerker zu bekommen", spricht Reiner Wessels, Abteilungsleiter Sanierung der WSCO, das aus, was Haus- und Wohnungsbesitzer landauf und landab aus leidvoller Erfahrung selbst wissen. Auch deshalb hinke der Zeitplan bei der Sanierung hinterher. "Eigentlich wollten wir längst fertig sein", bekennt er. Denn während die Räume der Arztpraxis im Erdgeschoss komplett bezugsfertig sind, herrscht nur wenige Stufen weiter oben noch Großbaustelle. Fünf Wohneinheiten mit einer Gesamtfläche von 400 Quadratmetern werden in dem Haus entstehen. Drei der Wohnungen werden außerdem im Rahmen des vom Bayerischen Staatsministerium aufgelegten Programms "Leerstand nutzen, Lebensraum schaffen", gefördert. Die Einheiten sollen als preisgebundener Wohnraum für Berechtigte angeboten werden. "Hier zeigt sich, dass Stadt und auch Wohnbau bestrebt sind, gemischte Quartiere zu entwickeln", betont Christian Meyer. Schon in der Vergangenheit sei in der Ketschenvorstadt großer Wert darauf gelegt worden, eine durchmischte Bewohnerstruktur zu schaffen. "Von 44 Wohnheiten sind im gesamten Quartier drei für Flüchtlinge, 14 für Zuwendungsempfänger, 19 im durchschnittlichen Mietpreissegment und acht im überdurchschnittlichen angesiedelt", heißt es von der Wohnbau.