Coburg Einbahnstraße im Weichengereuth?

Die B 4 im Weichengereuth in Coburg. SPD-Landtagsabgeordneter Michael Busch schlägt eine Einbahnstraßenregelung statt des vierspurigen Ausbaus vor. Foto: Archiv Neue Presse

Michael Busch hat eine außergewöhnliche Idee für die Verkehrsführung in der Coburger Südstadt anstelle eines vierspurigen Ausbaus. Heftige Kritik kommt von Hans Michelbach.

 
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Coburg - Landtagsabgeordneter Michael Busch (SPD) begrüßt den Beschluss des Coburger Stadtrats, den vierspurigen Ausbau der Bundesstraße B 4 im Weichengereuth abzulehnen. Für die Erweiterung hatte nur die CSU/JC-Fraktion gestimmt. Auch CSU-Bundestagsabgeordneter Hans Michelbach hatte sich dafür stark gemacht, dass die vierspurige B 4 in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen wird. Das war im vergangenen Jahr der Fall, und damit wäre die Finanzierung gesichert gewesen.

Während Michelbach die Stadtratsentscheidung als "Treppenwitz" bezeichnet, hält sie Busch für richtig. Die mit dem Ausbau steigende Verkehrsbelastung und der Protest von Anwohnern hätten zum Beschluss des Stadtrats geführt, so Busch. Er bezeichnet es als notwendig, einen "ebenen, neuen und leisen Belag" auf die Fahrbahn aufzubringen. Ferner, so der Abgeordnete weiter, sollte man alternative Verkehrsführungen ins Kalkül ziehen und diese diskutieren. Michael Busch regt an, Einbahnstraßenregelungen zu erwägen, "so stadtauswärts übers Weichengereuth, stadteinwärts über die Bamberger Straße bis zum Schillerplatz auf die B 4", denn hier seien fast ausschließlich Gewerbetriebe und Industrieunternehmen angesiedel t.

An der B 4 müsste die Verkehrsführung verändert werden. Es gäbe so keine Linksabbieger mehr. Querverbindungen wären unter anderem über die Uferstraße möglich. "Vielleicht könnte man darüber einmal nachdenken und aus den üblichen Schemen ausbrechen", erklärt der Landtagsabgeordnete.

Dagegen weist CSU-Bundestagsabgeordneter Hans Michelbach darauf hin, der vierspurige Ausbau der B 4 im Weichengereuth sei "nach mehrfacher gründlicher Prüfung aller Aspekte mit den Stimmen der SPD in die erste Dringlichkeitsstufe des Bundesverkehrswegeplanes aufgenommen worden". Wenn die SPD dies nun ablehne, sei das "ein Musterbeispiel von politischer Unzuverlässigkeit". Zudem sollte Landtagsabgeordneter Michael Busch als ehemaliger Coburger Landrat wissen, dass für den Ausbau und die Sicherheit von Bundesstraßen nicht ein Stadtrat, sondern der Bund zuständig sei.

Mit dem Votum gegen den Ausbau habe sich die Mehrheit des Coburger Stadtrats gegen mehr Sicherheit gestellt. Das widersprüchliche Verhalten der SPD könne nach Auffassung von Hans Michelbach dazu führen, "dass man sich auf Bundesebene künftig zwei Mal überlegt, ob man Finanzmittel für Projekte in der Stadt Coburg bindet". Die SPD habe der Stadt mit ihrem Abstimmungsverhalten im Stadtrat "einen Bärendienst erwiesen. Politik ist etwas anderes, als das Fähnchen nach dem gerade scheinbar herrschenden Wind zu drehen", so der CSU-Bundestagsabgeordnete.

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