Wildenheid - Die 36. Auflage des traditionellen Lichterfestes ist vorbei und die Aufräumarbeiten begannen turnusgemäß am frühen Sonntagmorgen. Es war wohl der Lohn für die viele Arbeit und zahlreiche Unwägbarkeiten, die Organisator Han(ne)s im Glück Muff letztlich ein Wetter präsentierte, das dem Lichterfest gerecht wurde. Tausende Besucher entschieden sich zwar erst spät, den Weg in den Neustadter Stadtteil anzutreten, aber sie kamen in Scharen an den zur Naturbühne mutierten Waldfriedensee. Das unter bewährter Leitung des Lindenhof Wirts weitergeführte Traditionsfest lockte denn auch Besucher aus dem gesamten Landkreis, dem benachbarten Thüringen, ja sogar aus München nach Wildenheid. "Ich bin mit dem Konzept und letztlich der Resonanz zufrieden", bilanzierte Lindenhof-Wirt Muff "natürlich ist es dann am späten Abend etwas kühl am See". Als dann gegen 21.30 Uhr 1000 Teelichter den Waldfriedensee in ein buntes Farbenmeer verwandelten, wussten die Insider längst, dass dies der Auftakt für das grandiose Schauspiel ist. Pünktlich gegen 22.30 Uhr eröffnete dann ein Paukenschlag das brillante Farbspektakel und die Besucher wurden mit regelrechten Bildern, gemalt von einem Raketenvirtuosen, überrascht. Hortensien, Palmen oder sogar rote Herzen, aber auch die legendäre Lindenhof-Ente schwebten über dem See und ließen die Gesichter erstrahlen. Dazu powerte ein Laser bizarre Bilder und Worte über die Wasserfläche.



Die 16-jährige Annika aus Neustadt fand das Spektakel wieder "voll geil", da eine super Stimmung am See war und sie verriet schmunzelnd: "hier gibt es so viele nette Boys". Wen sie da wohl speziell gemeint haben wollte? "Wir warten mit moderaten Preisen auf, damit auch Familien den Weg zum Waldfriedensee finden", erläuterte Muff den Grundgedanken des Festes, der die Intention der Interessengemeinschaft Lichterfest (früherer Veranstalter) weiterführen soll. Apropos: Auch der große Wasserfall fiel kaskadenartig wieder in den schwarzen Schlund des Waldfriedensees. "Allerdings müssen wir uns wieder Gedanken machen, wie das nächste Fest aussehen soll, denn man merkt schon, dass das Geld den Besuchern nicht mehr so locker im Portemonnaie sitzt", resümierte Muff "und außerdem beschränkt sich das eigentliche Fest auf wenige Stunden um das Feuerwerk, so dass die Einnahmen auf einen kleinen Zeitraum begrenzt bleiben." Und da so eine Illumination gleich in die Zehntausende Euro geht, versteht man gleich, dass es sich um keinen Widerspruch zum Grundgedanken handelt, wenn Hannes Muff den finanziellen Aspekt anspricht. Übrigens: Das Lichterfest bleibt natürlich in Wildenheid. "Dass wir das nach Ketschenbach verlegen, ist dann wohl doch eine "Lindenhof"-Ente", stellte Muff klar.