Coburg Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt

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Vom Ende der Winterpause profitierten im Raum Coburg vor allem Männer. Foto: picture alliance/dpa/Julian Stratenschulte

Im Bereich der Agentur Bamberg-Coburg herrscht nahezu Vollbeschäftigung. Die Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf den Arbeitsmarkt lassen sich aber noch nicht absehen, sagt der Agentur-Chef.

 
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Die Zahl der Arbeitslosen hat im März im Bereich der Arbeitsagentur Bamberg-Coburg um 6,0 Prozent abgenommen. Aktuell sind im Agenturbezirk Bamberg-Coburg 10 814 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 19,4 Prozent bzw. 2 610 weniger als vor einem Jahr, wie die Agentur am Donnerstag mitteilte. Die Arbeitslosenquote sank im März um 0,2 Prozentpunkte auf 3,1 Prozent. Sie bewegt sich damit bereits zum Auftakt des Frühjahrsaufschwungs nur knapp über der Marke zur Vollbeschäftigung (ab 3,0 Prozent). Vor einem Jahr betrug die Arbeitslosenquote noch 3,8 Prozent. Die Zahl der Arbeitslosen liegt um 192 Personen bzw. 1,7 Prozent unter dem Niveau zu Beginn der Corona Krise vor zwei Jahren. Damals fand die Frühjahrsbelebung mit dem ersten Lockdown ein abruptes Ende.

Richtig Schwung

„Nachdem die Arbeitslosigkeit bereits im Februar aufgrund des ausgebliebenen Wintereinbruchs leicht zurückging, kam die Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt im März richtig in Schwung“, berichtet Stefan Trebes, Leiter der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg. Normalerweise warteten viele Betriebe aus Witterungsgründen vorsorglich noch die Osterfeiertage für Wiedereinstellungen ab. In diesem Jahr hätten die meisten ihre über den Winter freigestellten Mitarbeiter jedoch bereits in den letzten Wochen wieder eingestellt.

Überwiegend Männer profitierten vom saisonalen Aufschwung nach der Winterpause, da sie den Großteil der in witterungsabhängigen Berufen Beschäftigten ausmachen. Ihr Anteil am Abbau der Arbeitslosigkeit beträgt 78,9 Prozent. Aber auch die Bereiche Tourismus und die Gastronomie, bei denen der Frauenanteil überwiegt, erlebten heuer nach zwei Jahren Corona bedingter Pause wieder einen Frühjahrsaufschwung. Daher ging auch die Arbeitslosigkeit der Frauen schon im März um 3,1 Prozent zurück.

Erste Stornierungen

Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf den Arbeitsmarkt sind laut Trebes noch nicht absehbar. Auf der einen Seite gab es erste vorsorgliche Stellenstornierungen trotz guter Auftragslage aus Befürchtung möglicher Materialengpässe. Auf der Anderen erkundigten sich Firmen beim Arbeitgeberservice gezielt nach frei werdenden Fachkräften aus Insolvenzbetrieben. Auch bezüglich ukrainischer Bewerber werde bereits nachgefragt.

Herausforderungen wie eine Unterkunft, das Ankommen im Land, die Kinderbetreuung, die fremde Sprache und die Verarbeitung der Situation stehen in den nächsten Wochen bei den meisten im Mittelpunkt, so dass noch wenige für eine Arbeitsaufnahme bereitstehen, so Trebes. „Wir sind darauf vorbereitet, Bewerber und Bewerberinnen mit den Arbeitgebern zusammenzubringen, sobald die Meldungen erfolgen“, erklärt Matthias Klar, Pressesprecher der Agentur, mit Verweis auf die Homepage.

Unterdessen steht laut Agentur für die Kurzarbeit die nächste Bewährungsprobe vor der Tür, um Lieferkettenprobleme infolge des Ukraine Kriegs aber auch aufgrund der aktuellen Zero-Covid Strategie Chinas abzufedern.

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