Coburg / Kronach / Eisfeld - Wer in der DDR zur Wahlurne schritt, wusste in der Regel bereits lange im Vorfeld, wie die Wahl ausgehen würde. Der Grund hierfür war, dass ganz gleich, welcher zugelassenen Blockpartei die Bürger ihre Stimmen gaben, alle Stimmzettel letztendlich in einem Topf landeten. Dem der SED. Diese vergab zwar Sitze an die Vertreter der übrigen Blockparteien. Dabei handelte es sich jedoch eher um ein demokratisches Feigenblatt als um eine tatsächliche Meinungspluralität in den Parlamenten des selbst ernannten Arbeiter und Bauernstaats. Tatsächlich entschied die SED die politischen Geschicke des Staates im Alleingang. Mit dem Auseinanderbrechen der Sowjetstaaten Ende der 1980-er Jahre bröckelte jedoch auch die Macht der politischen Eliten in der DDR.