Einmal die harte Kirchenbank mit einem bequemen Polstermöbel tauschen: Das können Gottesdienstbesucher jetzt in Untersiemau ausprobieren. Am zweiten Advent (8. Dezember) macht dort die evangelische Kirchengemeinde erstmals das Angebot, den Sonntagsgottesdienst in der Salvatorkirche alternativ von einem Sofa oder einem Sessel aus mitzufeiern. "Wir sind gewohnt, dass Kirche etwas Fremdes, Erhabenes hat. Und dass Kirchenbänke hart und unbequem sind", sagt dazu der Untersiemauer Gemeindepfarrer Heinrich Arnold Bild). Doch es könne auch Situationen geben, in denen man Dankbarkeit oder Wohlgefühl mit in die Kirche bringe und Gott auch als Freund und Lebensgefährten betrachte. "Je nach Stimmung und Gefühlslage kann ich nun entscheiden: Kirchenbank oder Polstermöbel." Für die drei Sitzgruppen mit rund 20 Plätzen hat ein Untersiemauer Polstermöbelhersteller Stühle, Sessel und Sofas sowie Beistelltische aus eigener Produktion kostenfrei zur Verfügung gestellt. Das unkonventionelle Mobiliar werde voraussichtlich noch mehrere Wochen in der Kirche verbleiben, sagte Arnold am Donnerstag dem epd. Nach der Premiere rechne er durchaus auch mit kritischen Stimmen, räumte der Pfarrer ein: "Vielleicht finden manche Leute das einfach zu gemütlich - aber das soll jeder selbst entscheiden." epd/Foto: Frank Wunderatsch