Wer war schon mal im Bälle-Bad? Kinder-Auffang-Stationen sind eine wunderbare Sachen. Wenn das Kind auch mitspielt. Andererseits ist mir schon von Bekannten berichtet worden, dass sie samstags extra ins Möbelhaus fahren - nur, damit Klein-Timmi sich mal so richtig austoben kann. Die Serviettenpackungen und Teelichter, die seine Eltern bei der Gelegenheit erwerben - um ihrem Ausflug eine offizielle Note zu verschaffen - füllen mittlerweile zwei Wohnzimmerschränke. Noch praktischer sind aber die Männer-Aufbewahrungs-Sitzecken, die meist in Klamottenläden zu bestaunen sind. Manche Boutiquen scheinen sich hier schon regelrecht spezialisiert zu haben und übertreffen sich im Angebot: gemütliche Ledersitze, Sportzeitschriften, Getränke, ja sogar Fernseher werden bereitgestellt, damit man(n) die holde Gattin in Ruhe das Limit der gemeinsamen Kreditkarten ausreizen lässt. Vor wenigen Tagen bin ich nun selbst während des Shoppings abgeschoben worden. Gemeinsam mit meiner Tochter habe ich einen Drogeriemarkt angesteuert - für weibliche Teenager ob des vielfältigen Schmink-, Frisier- und Manikürangebotes offenbar der Inbegriff des irdischen Paradieses. Ich selbst wollte eigentlich nur einen bestimmten Tee und eine Sportsalbe. Meiner Tochter, die schon vermutete, dass ihre umfangreichen Besorgungen nicht immer das volle Verständnis ihrer Mutter treffen könnten, schob mich gleich im Eingangsbereich in die erste Regalreihe: "Ich bin dann mal bei den Mädchen-Sachen", sprach sie. Und: "Ich hol dich dann später in der Alten-Abteilung ab."