Coburg Hüter eines großen Schatzes

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Horst Gehringer (links) hat bis zum 31. Dezember 2012 das Staatsarchiv in Coburg geleitet. Am Donnerstag hat Dr. Margit Ksoll-Marcon, Generaldirektorin der Staatlichen Archive in Bayern (Mitte), Gehringers Nachfolger Johannes Haslauer (rechts) in sein Amt eingeführt. Foto: Henning Rosenbusch

Johannes Haslauer leitet das Staatsarchiv Coburg. Er folgt Horst Gehringer nach. Er übernimmt die Führung des Stadtarchivs in Bamberg.

 
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Coburg - Archive sind Inseln des Wissens, sagt Horst Gehringer. Als Leiter des Staatsarchivs Coburg hat er dafür gesorgt, dass es kein Ort bleibt, an den man sich bestenfalls verirrt. Gehringer hat die Einrichtung in den sechs Jahren seiner Tätigkeit in der Vestestadt bestens vernetzt: nicht nur mit Behörden und Institutionen, mit Vereinen und Persönlichkeiten, sondern auch mit der digitalen Welt. Heute kann ein großer Teil der Verzeichnisse über im Staatsarchiv Coburg aufbewahrte Dokumente vom heimischen Computer aus angesehen werden. Die Grundlage dafür schafft die elektronische Akte. Diese wurde in Coburg bereits im Jahr 2011 eingeführt, während darüber in anderen Archiven noch diskutiert werde, würdigte Dr. Margit Ksoll-Marcon, Generaldirektorin der Staatlichen Archive, die Leistungen Horst Gehringers. Er wurde am Donnerstag in einer Feierstunde verabschiedet. Seit 1. Januar ist er offiziell Leiter des Stadtarchivs Bamberg, seiner Heimatstadt.

Das Staatsarchiv Coburg sei das historische und kulturelle Gedächtnis der Region. Herausragende Bedeutung erhalte es auch dadurch, dass es Dokumente aus dem Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha, dessen Vorläufern sowie des bis 1920 existierenden Freistaats Coburg aufbewahrt. Horst Gehringer habe im Archiv hervorragende Arbeit geleistet und hinterlasse ein geordnetes Haus, so die Generaldirektorin der Staatlichen Archive.

Sein Nachfolger in Coburg, Johannes Haslauer, stammt aus München und hat an der Ludwig-Maximilians-Universität unter anderem bayerische und allgemeine Landesgeschichte studiert. Eine wesentliche Aufgabe von Johannes Haslauer im Staatsarchiv Coburg werde die Organisation der Übernahme digitaler Dokumente von Behörden und Gerichten sein. Diese gelte es genauso für die Nachwelt zu sichern wie vorhandenes Archivgut auf Papier, sagte Dr. Margit Ksoll-Marcon.

Wie wichtig diese Arbeit ist, unterstrich Horst Gehringer. Archive müssten ihre Bestände der Öffentlichkeit auch über das Internet zugänglich machen, sonst würden sie ihrer gesellschaftlichen Aufgabe nicht mehr gerecht.

Johannes Haslauer betonte, dass im Staatsarchiv Coburg noch viele ungehobene Schätze zu finden sind. So sind dort Unterlagen aus dem Kreis St. Wendel im Saarland aufbewahrt. Das Gebiet gehörte einst zum Herzogtum Coburg. Haslauer: "Das Staatsarchiv Coburg ist voll von Quellen und Materialien, die bislang noch Unbekanntes und Überraschendes enthalten. Hier schlummert spannende Geschichte."

Ein besonderer Dank gilt Rainer Oertel, der die Getränke gestiftet hat.

Dr. Margit Ksoll-Marcon zu Beginn der

Feierstunde im Staatsarchiv


Das Staatsarchiv

Das Staatsarchiv Coburg bewahrt rund 375 000 Dokumente, die aneinandergereiht eine Länge von 3,8 Kilometern ergeben. Die Bestände kommen aus dem ehemaligen Herzogtum Coburg, dessen Vorläufern und dem Freistaat Coburg sowie aus staatlichen Behörden, der Justiz und der Hochschule. Außerdem finden sich im Staatsarchiv, das im ehemaligen Zeughaus in der Herrngasse in Coburg untergebracht ist, Dokumente aus Nachlässen von Coburger Bürgern.

www.gda.bayern.de/archive/coburg


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