Coburg-Innenstadt Ruf nach Lebensmittelladen

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In Coburg lässt es sich gut leben. Das ist eines der zentralen Ergebnisse der Umfrage der Neuen Presse in der Innenstadt. Deren Belebung liegt den Bürgern besonders am Herzen. Und: Sie fordern einen Nahversorger im Zentrum.

 
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Coburg - Während sich der Stadtrat um den kommunalen Haushalt streitet, bewegen Bewohner der Innenstadt Themen, die die Politik scheinbar längst abgehakt hat: die Schaffung eines Lebensmittelladens, die Öffnung von Teilen der Fußgängerzone für Kraftfahrzeuge, der Bau eines Parkhauses am Kino Utopolis oder die Ansiedlung von Ladengeschäften im Steinweg, wo immer mehr Gebäude leer stehen. Die Umfrage "Gefragt. Gedruckt" der NP belegt einmal mehr, dass den Coburgern die Entwicklung und Belebung ihrer Innenstadt ein Herzensanliegen ist.

Grundsätzlich bewerten die Bewohner der Innenstadt die Lebensqualität im Herzen Coburgs mit der Note 2,59. Der erste Blick auf diesen Durchschnittswert vermittelt allerdings einen falschen Eindruck. Bei genauerem Hinsehen zeigt sich, dass bei 452 Nennungen 44-mal die
Note 1 und 138-mal die Note 2 vergeben worden ist.

Verbessert hat sich das Sicherheitsempfinden der Innenstadtbewohner. Hier vergeben sie in der aktuellen NP-Umfrage die Note 2,73. Bei einer Befragung vor mehreren Jahren war der Wert schlechter. Daraufhin wurde die Polizeipräsenz in der Innenstadt verstärkt, und auch die Kontrollgänge des Ordnungsdienstes zeigen offenbar Wirkung.

Auch in anderen Kategorien punktet Coburg: Das kulturelle Angebot wird mit 2,49 benotet - und das liegt nicht nur am Landestheater. Welchen Stellenwert das Vereinsleben allen Unkenrufen zum Trotz nicht nur am flachen Land hat, sondern auch in der Innenstadt, zeigt die Note 2,33. Die Infrastruktur - hier geht es beispielsweise um die Verkehrsanbindung, den Stadtbusverkehr oder Ärzte und Apotheken - wird mit 2,78 benotet.

Nicht ganz nachvollziehbar ist der Wert, den die Familienfreundlichkeit erreicht. Dieser liegt bei der Note 2,9, obwohl die Stadt seit Jahren sehr viel Geld in Kinderkrippen, Kindergärten, Schulen und Betreuungsangebote investiert. Coburg steht hier im Vergleich mit anderen Städten an der Spitze in Bayern.

Die Note 3,31 wird für die Einkaufsmöglichkeiten in der Innenstadt vergeben. Beklagt wird insbesondere, dass sich in der Fußgängerzone zu wenig attraktive Läden fänden. Und für den Steinweg sei es das Gebot der Stunde, Geschäfte anzusiedeln. Eine Attraktivitätssteigerung erhoffen sich einige der Befragten von der Öffnung der Fußgängerzone für Kraftfahrzeuge, beispielsweise zwischen Oberem und Unterem Bürglaß. Das aber hat die Stadtratsmehrheit im vergangenen Jahr abgelehnt.

Schmerzlich vermisst wird nach der Schließung des Spar-Markts in der Weka ein Lebensmittelgeschäft, in der Innenstadt, ein sogenannter Nahversorger. Hier gibt es einen Hoffnungsschimmer: Die städtische Wohnbau geht davon aus, dass es gelingen wird, im Sanierungsgebiet Ketschenvorstadt Geschäfte für Biolebensmittel und die Grundversorgung anzusiedeln.

Kastner und Tessmer stellen sich Fragen

Unter dem Motto "Leben in meiner Heimat" sucht die Neue Presse den Dialog mit den Menschen in Coburg. Die Redaktion möchte wissen, was Bürgerinnen und Bürgern auf den Nägeln brennt, wie sie die Entwicklung der Innenstadt bewerten, wo sie Veränderungsbedarf sehen. Am Dienstag, 13. März, kommt die NP-Redaktion in den Gasthof "Münchner Hofbräu". Beginn ist um 19 Uhr. Ihr Kommen zugesagt haben Oberbürgermeister Norbert Kastner und Bürgermeister Norbert Tessmer, um sich Fragen zu stellen.


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