Coburg Klassenmeister beim Klimaschutz

Peter Tischer

Der FC Haarbrücken freut sich über ein Preisgeld in Höhe von 3500 Euro. Das Bayernwerk honoriert damit den Einsatz des Vereins, der verstärkt regenerative Energien nutzt.

 
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Die Arbeiten für die Photovoltaikanlage auf dem Dach des FCH-Vereinsheims sind nun seit zwei Wochen abgeschlossen. Foto: Tischer

Haarbrücken - Der FC Haarbrücken meint es ernst mit seinem Ziel, der erste klimaneutrale Sportverein der Region zu werden. So heizt man nicht nur das Sportheim mit Fernwärme aus der Biogasanlage von Landwirt Holger Gundermann. Auch Smarthome-Thermostate und eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des Vereinsheims sprechen für sich. Dieses Engagement honorierte nun das Bayernwerk mit 3500 Euro. Stellvertretend für alle ehrenamtlichen Helfer im Verein nahm dann auch der Vorsitzende des FC Haarbrücken, Simon Weber, den Bürgerenergiepreis aus den Händen von Karl Krapf, Leiter des Kommunalmanagements des Bayernwerks und Regierungsvizepräsident Thomas Engel entgegen. "A bisserl wie Heiligabend", schmunzelte Weber dabei "so ein Scheck auf dem Gabentisch."

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Der FC Haarbrücken sei ein Wegbereiter in der Region in Sachen Energieeinsparen, lobte dann auch Krapf bei der Übergabe den Verein. Mit dem Preis belohne man nicht nur die reine Energieeinsparung, sondern eben auch diese Vorbildfunktion. "Der Staat alleine kann‘s nicht richten, es sind auch die Kommunen, Unternehmen und die einzelnen Bürger sowie die Vereine gefragt", konstatierte zudem Engel. Er verwies darauf, dass der Anteil der erneuerbaren Energien seit 2011 in Oberfranken um das Dreifache gestiegen sei. "49 Prozent des Stroms werden in Oberfranken aus erneuerbarer Energie gewonnen", so Engel. Dass die Mitglieder eines Sportvereins, der FC Haarbrücken hat immerhin einen Jugendanteil von über 50 Prozent, sich gemeinsam für den Klimaschutz einsetzten, könne gut und gerne als Leuchtturmprojekt bezeichnet werden. Nach seiner hervorragenden Jugendarbeit sei der FC Haarbrücken nun auch in Sachen Klimaschutz Vorreiter.

"In einem ersten Schritt wurde das Heizen sowie die Warmwasserbereitung für das Vereinsheim mit Fernwärme umgesetzt", zeigte Engel auf. "Dazu wurde eine 110 Meter lange Fernwärmeleitung von der benachbarten Biogasanlage bis zum Sportheim verlegt." Hier kam das gute Verhältnis zu deren Betreiber, Landwirt Holger Gundermann, den Sportlern zugute. "30000 Kilowattstunden Energie brauchen wir im Jahr", zeigten Weber und Gundermann beim Rundgang zur Biogasanlage auf. "20 Mitglieder brachten sich ehrenamtlich ein und installierten dazu noch Smarthome-Thermostate an den Heizkörpern, LED-Leuchtstoffröhren und -Spots sowie eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Vereinsheims", erklärten 2. Vorsitzender Swen Tischer und 3. Vorsitzender Frank Püschel. So habe man bei der Renovierung der Sportanlage neben Komfortverbesserung und neuem Outfit auch noch dem Umweltgedanken Rechnung getragen. "Dieses vorbildliche Engagement verdient großes Lob", fasste Engel zusammen. Dem schlossen sich Neustadts 2. Bürgermeister Martin Stingl und der stellvertretende Landrat Christian Gunsenheimer an. "Der FC Haarbrücken ist ein Riesenvorbild und für die Stadt sehr wertvoll", dankte Stingl den Sportlern. Gunsenheimer sah es pragmatisch: "Ich wünschte, man müsste das Engagement nicht herausstellen, sondern als Selbstverständlichkeit in Sachen Umweltschutz sehen." Das Projekt habe übrigens auch schon Nachahmer gefunden. Einige Nachbarvereine hätten sich bei Weber schon darüber informiert.

Im Anschluss durfte der Verein das Schild, das ihn als Preisträger ausweist, an der Außentür anbringen. Der Bürgerenergiepreis ist mit insgesamt 10 000 Euro dotiert und wurde zum siebten Mal verliehen. Heuer teilen sich ihn drei Preisträger. Schon jetzt kann man sich für die nächste Runde bewerben.