Coburg Kleine Wünsche, große Freude

Wolfgang Desombre
200 Karten hängen an dem Weihnachtsbaum, der im Foyer des Bürglaßschlösschens steht. 3. Bürgermeister Thomas Nowak (links) informierte sich über die Wünsche der Senioren. Foto: Desombre

Geplant war er ohnehin, aber in der Pandemie wird er noch wertvoller: der Wünschebaum für Senioren. Seit Kurzem steht er im Coburger Bürglaßschlösschen.

 
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Coburg - Es ist bereits das zweite Mal, dass der Seniorenbeirat und das Büro für Senioren und Ehrenamt einen Wünschebaum für hilfsbedürftige Menschen organisiert haben. 200 Karten hängen seit Donnerstag an dem Weihnachtsbaum, der im Foyer des Bürglaßschlösschens steht. Sie alle stehen für den Wunsch eines hilfebedürftigen Seniors. Die meisten der Wünscher leben in stationären Einrichtungen. "Wir waren im vergangenen Jahr von der Hilfsbereitschaft der Coburgerinnen und Coburger überwältig", sagte Antje Hennig, Leiterin des Büros für Senioren und Ehrenamt. Die Wiederholung sei ohnehin geplant gewesen, die Corona-Krise mache die Initiative nun noch wichtiger. "Wir haben uns nicht trotz, sondern gerade wegen der Pandemie entschlossen, den Baum aufzustellen", erklärte Bernd Fischer, Vorsitzender des Seniorenbeirates.

Aus der Coburger Bevölkerung kam 2019 die Anregung an den Seniorenbeirat der Stadt, einen Wünschebaum anzubieten. Gerade zur Weihnachtszeit gebe es beispielsweise viele gute vergleichbare Aktionen. Jedoch gebe es auch unter der älteren Generation Menschen, deren finanzielle Mittel sehr gering sind und dies im Besonderen zur Weihnachtszeit doppelt schwer auf ihnen lastet. Im vergangenen Jahr seien bei der ersten Aktion dieser Art 70 Kärtchen in gerade einmal zwei Stunden abgenommen worden, machte Thomas Nowak deutlich. Die oft einfachen Wünsche zeigten, dass man mit Kleinigkeiten viel bewirken könne.

Die Wunschkärtchen haben in diesem Jahr Angehörige des Brose Kids Club gestaltet. Die Wünsche, die darauf notiert wurden, sind nicht groß, zum Beispiel ein Fisch- oder Lachsbrötchen, einen warmen Muff, ein Fläschchen alkoholfreier Sekt, ein Friseurbesuch, ein Gutschein eines Drogeriemarktes oder Pralinen. "Für die Wünscher sind das keine Kleinigkeiten, sondern Dinge, die sie sich sonst nicht leisten könnten. Ich habe letztes Jahr erlebt, wie sehr sich die Seniorinnen und Senioren darüber gefreut haben", sagte 3. Bürgermeister Thomas Nowak.

Die Mitglieder des Seniorenbeirates, die auch Paten der Heimeinrichtungen sind, haben die Wunschkärtchen zu den Seniorinnen und Senioren in die Einrichtungen gebracht und nun hängen sie am Baum und warten seit Donnerstag im Bürglaßschlösschen auf die Coburgerinnen und Coburger. Jeder, der möchte, kann einen Wunsch vom Baum pflücken und ihn erfüllen. Wichtig ist dabei, dass die Regeln zum Infektionsschutz eingehalten werden. Einen Termin braucht es aber nicht, um den Wünschebaum zu besuchen.

"Das Geschenk soll einen Wert von maximal 20 Euro haben", erklärte Antje Hennig. Die Präsente sollen schön eingepackt werden und bis Montag, 14. Dezember, im Büro Senioren und Ehrenamt, Telefon 0 95 61/89 25 75 abgegeben werden. Die Geschenke werden in der Weihnachtswoche von den Mitgliedern des Seniorenbeirates in die Heimeinrichtungen gebracht.

Dass diese Idee als gutes Beispiel Nachahmer finden sollte, meint auch das bayerische Sozialministerium Der Wünschebaum wird daher im diesjährigen Digitalen Adventskalender aufgenommen. "Um auch in der bevorstehenden Adventszeit auf das Thema aufmerksam zu machen und um zu zeigen, welche Solidarität es unter den Bürgerinnen und Bürgern in Bayern gibt, möchte Staatsministerin Trautner im Rahmen der Initiative "Unser Soziales Bayern: Wir helfen zusammen" einen digitalen Adventskalender gestalten, um Projekte, Initiativen und Einrichtung zu zeigen, die Senioren unterstützen.

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