Coburg/Kronach/Lichtenfels Wie kann die Region vor Hochwasser geschützt werden?

Die Allianz B 303+ und die Initiative boden:ständig möchten Starkregen effektiv abfangen und so die Region schützen. Jetzt gab es ein Auftakttreffen.

Beim Vor-Ort-Termin mit dabei waren Bürgermeister der Gemeinden Sonnefeld und Mitwitz, die Jagdvorstände beider Jagdgenossenschaften und weitere Ortskundige. Foto: Initiative boden:ständig

Nachdem die Allianz B303+ im November 2024 als Schwammregion ausgewählt worden ist, fand nun Anfang Oktober ein erstes Auftakttreffen der Initiative boden:ständig im Einzugsgebiet des Bertholdsbachs bei Hof an der Steinach und Gestungshausen statt. Das teilte die Verwaltungsgemeinschaft Mitwitz in einer Pressemitteilung vom Dienstag mit.

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Die Allianz B303+ ist ein interkommunaler Verein, bestehend aus elf Gemeinden entlang der Bundesstraße 303. Dazu gehören laut der gleichnamigen Webseite im Landkreis Coburg Großheirath, Untersiemau, Niederfüllbach, Grub am Forst, Ebersdorf bei Coburg, Weidhausen bei Coburg und Sonnefeld, im Landkreis Kronach Mitwitz und Schneckenlohe und im Landkreis Lichtenfels Marktgraitz und Redwitz an der Rodach.

Starkregen sorgt für erhebliche Schäden

Als Schwammregion legen sie laut Webseite den Fokus auf Wasserrückhalt, Erosionsschutz und Verbesserung der regionalen Hochwasservorsorge sowie die Anpassung an Starkregenereignisse. Allianz B303+-Projektleiter Felix Mann beschreibt die Initiative boden:ständig als Werkzeug für das gemeinsame Ziel, mit wirkungsvollen Maßnahmen Starkregen effektiv abzufangen und die Region so zu schützen.

Das Tückische: Starkregen und Sturzflut kommen meist plötzlich und verschwinden genauso schnell wieder, hinterlassen aber oft erhebliche Schäden. Besonders betroffen seien Ortschaften im Unterlauf kleinerer Gewässer. Engstellen und kleine Brücken verschärfen demnach das Problem weiter – so auch der Fall in Hof an der Steinach.

Ähnliche Probleme in Gestungshausen

Laut Pressemitteilung staut sich das Wasser vor allem um die Brücke in der Ortsmitte auf. Die Folge: häufige Schäden an der Bebauung. Auch im oberhalb gelegenen Ortsteil Gestungshausen der Nachbargemeinde Sonnefeld kommt es zu ähnlichen Problemen. Beim Auftakttreffen sei allen Beteiligten schnell klar gewesen: Nur Maßnahmen in der Ortschaft reichen nicht aus. Um die Gefahr bei Starkregen wirksam zu verringern, müsse das Wasser bereits in den Oberläufen zurückgehalten werden.

Durch Abflussverzögerung und der zeitweiligen Rückhaltung von Wasser verringere sich der Hochwasserscheitel. Hiervon profitieren beide Ortschaften gleichermaßen.

Ein Dialog mit den Landwirten als nächster Schritt

Nachdem sich alle Beteiligten einen kurzen Überblick über das Einzugsgebiet verschaffen konnten, wurde das gesamte Gebiet begangen. Mit dabei waren demnach die Bürgermeister der Gemeinden Sonnefeld und Mitwitz, die Jagdvorstände beider Jagdgenossenschaften und weitere Ortskundige. So konnte lokales Wissen eingebracht werden, während Daniel Spaderna vom Amt für Ländliche Entwicklung fachlichen Input beisteuerte. Hierdurch sei ein reger Austausch und erste Ideen für mögliche Maßnahmen entstanden.

Als nächster Schritt soll eine Veranstaltung mit den Flächenbewirtschaftern stattfinden. Neben der Vorstellung der bisherigen Erkenntnisse und Ideen, stehe hier der Dialog mit den Bewirtschaftenden im Mittelpunkt. Vor allem aber sollen eigene Vorschläge eingebracht werden – denn bekanntlich kämen die besten Ideen oft aus der Praxis.