Coburg Leipzig zeigt HSC die Grenzen auf

Aufsteiger Coburg muss sich bei der Saison-Heimpremiere dem SC DHfK mit 22:29 beugen. Die Gäste unterstreichen ihre Ambitionen auf die vorderen Plätze in der Handball-Bundesliga.

 
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Coburg - An diesem Dienstag hatte das lange Warten der Coburger Fans ein Ende: Endlich wieder Bundesliga-Handball in der HUK-Coburg-Arena, lautete die Devise. Auch wenn wegen der Corona-Beschränkungen nur 1000 Fans in die Halle durften, herrschte solche "Hexenkessel-Stimmung", wie sie sich der Trainer der Vestestädter, Alois Mráz, im Vorfeld gewünscht hatte. Schließlich sollen vor allem zu Hause die nötigen Punkte eingefahren werden, um nicht wieder nur, wie beim bislang ersten Gastspiel im Oberhaus 2016/2017, nach einer Saison die Beletage wieder verlassen zu müssen.

Was der HSC allerdings in diesem Spiel gegen einen wegen Verletzungen personell geschwächten SC DHfK Leipzig bot, war insgesamt nicht genug, um die ehrgeizigen Sachsen, die die vorderen Plätze als Ziel ausgegeben haben, in Gefahr zu bringen. Sie nahmen nach einem etwas zu hoch ausgefallenen 29:22 (15:9)-Sieg die Punkte mit.

Für die Coburger starteten Poltrum im Tor, dazu Schröder, Norouzi Nezhad, Zetterman, Zeman, Sproß und Billek, während SC-Coach André Haber Torwart Birlehm, Mamic, Weber, Larsen, Gebala, Binder und Wiesmach auf die Platte schickte. Die Gelb-Schwarzen legten selbstbewusst los, nach zwei Paraden von Poltrum und einer von Birlehm brachte Zeman nach zweieinhalb Minuten die Gastgeber in Führung. Weber gelang postwendend der Ausgleich, doch Norouzi Nezhad und Sproß sorgten für eine Zwei-Tore-Führung des HSC.

Nach Foul an Zeman verwandelte Billek den Siebenmeter zum 4:2, doch die Sachsen schlugen zurück und Wiesmachs Tor zum 4:5 bedeutete die erste Gästeführung, die Mamic, nochmals Wiesmach und Binder auf drei Treffer ausbauten. HSC-Coach Mraz ermahnte sein Team in einer Auszeit, ruhiger zu Werke zu gehen und in der Rückwärtsbewegung schneller zu werden. Doch Gebala ließ das 4:9 folgen. Die Gastgeber konnten ihre Nervosität nicht ablegen. Nach weiteren tollen Paraden von Joel Birlehm und Fehlwürfen auf Coburger Seite durch Kurch und Varvne führten die Gäste nach einem Tor ihres Kapitäns Milosevic bereits mit sieben Toren (5:12, 23.). Billek stauchte in einer weiteren Auszeit seine Kollegen zusammen ("Erinnert euch daran, was wir uns vorgenommen haben!"), doch blieb das Coburger Angriffsspiel zu behäbig. Youngster Jakob Knauer setzte mit dem 6:12 ein Achtungszeichen, Mraz stellte auf eine 5:1-Abwehr mit Nendic als vogezogenem Mann um und Felix Sproß brachte den HSC wieder auf fünf Tore heran, was SC-Coach Haber zur ersten Auszeit veranlasste. Wiesmachs 7:13, per Kempatrick, nach Vorarbeit von Weber, konterte der sichtlich angefressene Billek mit den Treffern acht und neun für die Vestestädter, doch auch Weber und Larsen Sekunden vor der Halbzeit trafen auf der anderen Seite.

Nach dem Seitenwechsel versuchte es Mraz mit Neuhold, Varvne und Knauer im Rückraum. Billek per Siebenmeter, Knauer und Schröder per Gegenstoß verkürzten auf 12:16, doch es blieb vorerst ein kurzes Strohfeuer, da eine Zeitstrafe für Zeman und Birlehm mit weiteren Paraden die Gastgeber wieder bremsten. Lucas Krzikalla, der nur für Siebenmeter eingewechselt wurde, erhöhte für den SC vom Strich auf 12:17, ehe erneut Billek verkürzte.

Nachdem Neuhold Coburg wieder auf drei Treffer herangebracht hatte, versuchte Haber sein Team erneut in einer Auszeit wachzurütteln, doch der HSC machte weiter Dampf, Sproß verkürzte auf zwei Tore (15:17). In Unterzahl wegen zwei Minuten gegen Mamic musste Leipzig gar das 17:18 durch Nenadic hinnehmen. Krzikalla per Siebenmeter zum 17:19 und Binder zum 17:20 (42.) sorgten wieder für mehr Sicherheit beim SC DHfK. Auch gegen den eingewechselten Kulhanek traf Krzikalla erneut vom Strich (17:21). Varvnes anschließenden ersten Treffer konterte Wiesmach mit dem 18:22.

Als mit Meyer-Siebert und Milosevic, nach üblem Foul an Knauer (es besteht Verdacht auf eine schwere Schulterverletzung), gleich zwei Gästeakteure auf die Bank mussten, spielte der HSC zwei Minuten lang in doppelter Überzahl. Das nutzten die Coburger durch Sproß zum 19:22, hatten nach Poltrum-Parade die Chance durch Billek, doch auch der überragende Birlehm parierte erneut. Wieder vollzählig, zog Leipzig durch Larsen, Weber und Wiesmach vorentscheidend auf 19:25 davon. Birlehm mit seiner zehnten Parade zog den Coburgern endgültig den Zahn.

HSC 2000 Coburg: Jan Kulhánek, Konstantin Poltrum - Max Preller (n.e.), Pouya Norouzi Nezhad (2), Felix Sproß (4), Draško Nenadic (2), Florian Billek (6/2), Jakob Knauer (3), Pontus Zetterman, Tobias Varvne (2), Paul Schikora (n.e), Justin Kurch, Štepán Zeman (1), Andreas Schröder (1), Christoph Neuhold (1). - Gelbe Karten: 3. - 2-Minuten-Strafen: Kurch (2), Zeman (2).

SC DHfK Leipzig: Kristian Sæverås, Joel Birlehm (1) - Patrick Wiesmach (5), Lucas Krzikalla (4/4), Julius Meyer-Siebert (2), Lukas Binder (5), Martin Larsen (3), Philipp Müller (n.e.), Philipp Weber (4), Marko Mamic (3), Gregor Remke, Maciej Gebala (1), Alen Miloševic, Marc Esche (1), Ákos Széles (n.e.). - Gelbe Karten: 2 - 2-Minuten-Strafen: Meyer-Siebert, Mamic (2), Geballa, Miloševic.

Schiedsrichter: Simon Reich (Metzingen/Hanspeter Brodbeck (Reutlingen). - Zuschauer: 1000.

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