Coburg/Lichtenfels Masken sind ein Muss

Im Landkreis Lichtenfels müssen die Grundschüler ab heute im Unterricht wieder Masken tragen. Die Aussetzung der Maskenpflicht hat im Raum Coburg bei zahlreichen Eltern für Ratlosigkeit gesorgt. Symbol-Foto: Gregor Fischer/dpa Quelle: Unbekannt

Der Alleingang des Lichtenfelser Landrates hat viele irritiert. Jetzt rudert er zurück. Das Coburger Landratsamt erklärt Eltern die Lage.

 
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Coburg/Lichtenfels - Ende vergangener Woche hat der Lichtenfelser Landrat Christian Meißner für einen Paukenschlag gesorgt: In Grundschulen in seinem Kreis gelte keine Maskenpflicht im Unterricht. Beim Landratsamt Coburg gingen deshalb am Montag zahlreiche Anrufe ratloser Eltern ein. Laut Pressesprecherin Corinna Rösler seien sie verwundert darüber gewesen, dass in Coburg Maskenpflicht gelte, im Nachbarkreis aber nicht. Während Rösler die Eltern über die rechtliche Lage informierte, ruderte Meißner zurück. Auch in seinem Kreis gilt ab heute für Grundschüler die Maskenpflicht "Wir haben seit Freitag ein sehr vielschichtiges Ausbruchsgeschehen", erläuterte der Landrat diesen Schritt. Unter den aktuellen Bedingungen könnten Grundschüler nicht mehr von der Maskenpflicht befreit werden. Der Landkreis Lichtenfels hatte diese trotz roter Corona-Ampel ausgesetzt mit Verweis auf ein eingrenzbares Infektionsgeschehen.

Mittlerweile seien aber viele Schulen im Landkreis Lichtenfels betroffen: Grundschule Weismain, Johann-Puppert-Grundschule und Mittelschule Michelau, Grundschule am Markt Lichtenfels, Realschule Burgkunstadt, Meranier-Gymnasium Lichtenfels, Grundschule Hochstadt. Infektionsketten könnten nur teilweise nachverfolgt werden. Laut Mitteilung des Landkreises sind Schülerinnen und Schüler mit Symptomen in die Schule geschickt worden, teilweise angesteckt von Eltern im familiären Bereich. Zudem gebe es in einigen Fällen erkrankte Lehrerinnen und Lehrer, die Corona-Infektionen in die Schule trugen. Aktuell sei aber kein Fall bekannt, dass ein infizierter Schüler einen anderen in der Schule angesteckt hat. Übertragungen von Kind zu Kind hat es laut Landratsamt im privaten Bereich, etwa bei Kindergeburtstagen, gegeben.

Im Landkreis Lichtenfels ist unterdessen die Sieben-Tage-Inzidenz auf über 100 angestiegen. Am Samstag lag der Wert laut Landratsamt bei 103,2, am Sonntag bei 112,2 und am Montagvormittag bei 103,2. Die Corona-Warnampel für den Landkreis steht aber noch nicht auf Dunkelrot. Am Montagnachmittag führte das Staatsministerium für Gesundheit und Pflege den Raum Lichtenfels weiterhin in der Warnstufe Rot. Andreas Grosch, Pressesprecher des Landkreises Lichtenfels, vermutet, dass dies mit der Übermittlung der Daten am Wochenende zusammenhängen könnte. Erst wenn das Gesundheitsministerium für den Landkreis auf Warnstufe Dunkelrot schaltet, gelten laut Grosch ab Mitternacht zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen. Dazu zählen etwa Sperrstunde schon um 21 Uhr.

Corinna Rösler wies darauf hin, dass die Maskenpflicht an Schulen aller Jahrgangsstufen gelte. Eine Ausnahme sei nur dann möglich, wenn die Neuinfektionen auf ein klar eingrenzbares Ausbruchsgeschehen wie beispielsweise im Mai in Senioren- und Pflegeheimen zurückzuführen sind. Dies sei aber nicht der Fall. Im Gegenteil: "Die neuen Fälle sind in der Region breit gestreut, auch in Schulen", so Rösler. Sehr viele Kinder seien in Quarantäne. Auch wenn die Beschränkungen nicht einfach sind, bitte das Landratsamt ausdrücklich darum, sich daran zu halten: "Im Sinne unser aller Gesundheit!"

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