Coburg Lichter der Hoffnung

Veste und Landestheater in Rot, Herzog Ernst I. auf dem Schlossplatz in Blau und überall in der Stadt ganz viel Gold: Freitag und Samstag stand Coburg ganz im Zeichen des Lichts.

 
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Veste und Landestheater in Rot, Herzog Ernst I. auf dem Schlossplatz in Blau und überall in der Stadt ganz viel Gold: Freitag und Samstag stand Coburg ganz im Zeichen des Lichts. Weil es Corona-bedingt in diesem Jahr weder Weihnachtsmarkt noch die für den Handel so wichtige Winterzaubernacht geben kann, hatte das Citymanagement zwei lange Adventstage organisiert, an denen bis 20 Uhr eingekauft werden konnte und verschiedene Lichtpunkte in die Stadt lockten. "Denn Licht ist Hoffnung", so Citymanagerin Andrea Kerby. Veste und Landestheater wurden im Zuge der Kampagne "Alarmstufe Rot" entsprechend beleuchtet, um auf die Not von Künstlern und der Veranstaltungsbranche aufmerksam zu machen.

Vor allem am späten Samstagnachmittag bummelten Besucher durch die Spitalgasse und die beleuchteten Seitengassen. Von der Frequenz, die die Winterzaubernacht immer am Samstag vor dem ersten Advent in die Stadt lockt, war man jedoch weit entfernt. "Das Resümee der Händler fällt konträr aus", gab die Citymanagerin zu. Grundsätzlich sei man zufrieden. "Alles was den Bereich Deko, Zuhause, Wohlfühlen oder es sich mit Lektüre gemütlich machen betrifft, läuft bestens", so Kerby. Textile Waren seien hingegen schwierig. Ein Blick in die Schaufenster großer Ketten bestätigte das. Lange Schlangen an den Kassen suchte man vergeblich. Einige große Häuser schlossen um 19 Uhr ihre Türen. "Gerade bei den Ketten läuft noch Kurzarbeit, so dass längere Öffnungszeiten nicht möglich sind", erklärt Andrea Kerby.

Von einem Gänsehautmoment sprach die Citymanagerin als am Freitagabend um 18 Uhr und damit pünktlich zu der Zeit, zu der das Christkind sonst den Coburger Weihnachtsmarkt eröffnet, die Stimme von Femke Freya Flessa über den Markt und in die Gassen hallte. "Ihr Prolog war bereits im Vorfeld aufgezeichnet worden", verrät Andrea Kerby. Trotzdem hätten sich Besucher auf dem Marktplatz in gebührendem Abstand zusammengefunden und den Blick gen Rathausbalkon gerichtet, wo das Christkind sonst immer steht. "Das war ein besonderer Moment."

Wie in jedem Jahr hatte Femke Flessa ihre Rede selbst zusammengestellt. Trotzdem war sie 2020 besonders. Das Christkind hätte viele irdische Zeiten miterlebt, in denen die Menschen vor Herausforderungen standen, sagt sie. "Herausforderungen, die ungewiss, scheinbar unbezwingbar und kaum erträglich erschienen. So wie in diesem Jahr. Doch keine dieser Unwegsamkeiten konnte und kann jemals Weihnachten verhindern. So spreche ich auch in diesem Jahr zu euch, denn das Gefühl, die Hoffnung und der Zauber von Weihnachten sind zu jeder Zeit vorhanden", so Femke Flessa.

Gerade 2020 wolle sie deshalb den Zauber von Weihnachten wecken. "Weihnachten wird nicht deshalb zu Weihnachten, weil man über einen der schönsten Märkte Deutschlands wandelt, Lebkuchen nascht und Glühwein trinkt. Es ist der Zauber, der alle Menschen miteinander verbindet. Weihnachten ist Hoffnung. Und Hoffnung ist Weihnachten."

Die Coburger rief sie auf, Solidarität, Toleranz und Zusammenhalt zu zeigen. "Diese Werte und das Bewusstsein für unsere Heimat, werden uns wieder in die Normalität zurückführen", so Femke Flessa.

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